25.03.2023
Jana Wargers und Limbridge. Foto: sportfotos-lafrentz.de

Keine Medaille – Thieme-Sturz endet glimpflich

Das deutsche Spring-Quartett hat bei den Weltmeisterschaften in Herning keine Medaille gewonnen. Der zweite Umlauf geriet zur Enttäuschung für die vier, nach Fehlern und einem glücklicherweise glimpflich ausgegangenen Sturz von André Thieme wurde es Rang fünf. Das deutsche Team mußte Großbritannien und Irland vorbeiziehen lassen. Neu Weltmeister sind die Olympiasieger aus Schweden vor den Niederlanden und Großbritannien.

Tief enttäuscht ist André Thieme: In der zweiten Runde des Nationenpreises stürzte der Europameister aus dem Sattel blieb aber unverletzt. Und das ist bei aller Enttäuschung das Wichtigste. “Es ist einfach nur schade für die Mannschaft,” fasste ein sichtlich mit sich hadernder Europameister zusammen, “ich bin enttäuscht über mich selber. Die Stute hat so einen abnormalen Sprung gemacht, das ich so einen in der Landung unter den Hintern gekriegt habe und da war es schon passiert – mit einmal war sie weg, ich bin auf dem Boden gelandet und wußte gar nicht was passiert ist –  so schnell ging das. Das Pferd sprang sogar zu gut. Das ist der wahrscheinlich peinlichste Moment in meinem ganzen Leben. Das einzig Positive ist, dass dem Pferd gar nichts passiert ist. ” 

Wurde bei der Landung aus dem Sattel katapultiert – André Thieme und DSP Chakaria. (Foto: sportfotos-lafrentz.de)

Bundestrainer Otto Becker mochte dem Europameister keinen Vorwurf machen. “Die Stute ist sehr vorsichtig, gerade auch im Flutlicht. Er ist bei der Landung aus dem Gleichgewicht gekommen. Das ist sicher ungewöhnlich, aber kein Vorwurf an André, das macht der ja nicht mit Absicht.” 

Bitter für die Mannschaft und vor allem für Thieme selbst, der immer und zuallererst mannschaftsdienlich reiten will. Allerdings lief das zweite Durchgang nicht glücklich, was angesichts der sehr knappen Abstände unvermeidlich Folgen hat. Marcus Ehning und Stargold hatten als erstes deutsches Paar acht Strafpunkte kassiert, danach lieferte Jana Wargers mit dem Holsteiner Limbridge eine federleicht wirkende, springfehlerfreie Runde, bekam lediglich einen Zeitstrafpunkt. 

Die Debütantin im Team ließ den zweiten Umlauf mit ihrem Limbus-Sohn wie eine Stilspringprüfung aussehen. “Mein Pferd sprang echt unglaublich und ich bin stolz auf unser gesamtes Team, auf mein Pferd und alle, die mich jeden Tag unterstützen”, so Jana Wargers. “Ich bin den Parcours abgegangen und hatte meinen Plan, hab mich auf die Tribüne gesetzt und ein paar Pferde angeguckt”, erläuterte die 30-jährige ihre WM-Strategie, “und ich hab schnell gemerkt:  ich hab meinen Plan, gehe jetzt von der Tribüne in den Stall, komme zur Ruhe und ziehe meinen Plan durch. Heute hat es geklappt.” 

Nach Thiemes außerplanmässigem Aus kam noch Christian Ahlmann mit Dominator Z, der vier Strafpunkte auf das Konto des deutschen Teams einbrachte.  Nach dem Zwischenstand auf Position drei fiel das Quartett um Bundestrainer Otto Becker damit aus den Medaillenrängen.

Während die WM für den Europameister damit beendet ist, sind Marcus Ehning, Christian Ahlmann und Jana Wargers noch im Einzelfinale der WM mit den besten 25 Paare aus Zeitspringen und den beiden Mannschaftsrunden am Sonntag dabei. Als beste Deutsche rangiert Jana Wargers auf Platz 17.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Lafrentz

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