Wie können Erwachsene mehr Verantwortung übernehmen, um Kinder besser vor sexuellem Missbrauch zu schützen? Darüber informiert die neue Kampagne “Schieb deine Verantwortung nicht weg!”, die Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, Mitte November in Berlin vorstellten.
“Schieb deine Verantwortung nicht weg!” ist die Fortsetzung der Kampagne “Schieb den Gedanken nicht weg!”, die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der UBSKM im vergangenen Jahr gestartet hat. In der ersten Phase wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sexuelle Gewalt Kinder und Jugendliche vor allem im persönlichen Umfeld, insbesondere in der Familie, betrifft. Auslöser war eine Forsa-Umfrage, die ergeben hatte: 85 Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass sexualisierte Gewalt in der eigenen Familie vorkommt oder vorkommen könnte.
Signale erkennen und Verantwortung übernehmen.
Nach diesem wichtigen ersten Schritt folgt nun die nächste Phase: “Schieb deine Verantwortung nicht weg!” will vor allem Erwachsene zum Handel befähigen. Die Kampagne informiert darüber, auf welche Signale man achten sollte, wie man mit Kindern sprechen kann und wo es Hilfe- und Beratungsangebote gibt.
Lisa Paus: „Mit der Kampagne appellieren wir ganz klar an das Verantwortungsgefühl von Erwachsenen. Denn ein aufgeklärtes, wachsames Umfeld schützt Kinder und Jugendliche viel besser vor Gewalt. Ich fordere jede und jeden auf: Sehen Sie hin, hören Sie zu, fragen Sie beim Kind nach! Nur mit gemeinschaftlicher Verantwortung erzeugen wir einen Schutzschirm, damit Kinder keine Opfer sexueller Gewalt werden.“
Kerstin Claus: „Viel zu oft gibt es die Vorstellung, dass andere Menschen, Organisationen oder staatliche Stellen zuständig sind, wenn es um den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt geht. Das wollen wir ändern. Statt des spontanen Gedankens ‘vielleicht täusche ich mich ja, wird schon nichts sein’ geht es in der Kampagne darum, Verantwortung nicht wegzuschieben und Menschen zu zeigen, was sie tun können. Dafür müssen sie keine Kinderschutzexpertinnen und -experten sein, aber sich verantwortlich fühlen – und dann auch konkret wissen, wie sie handeln können. ‘Ich weiß, was ich tun kann’ – das ist der zentrale Schlüssel, um Kindern zu helfen. Kein Kind, kein Jugendlicher kann sich alleine schützen: Wir Erwachsenen sind es, die hier in der Verantwortung stehen.” bmfsfj/fn-press/Bo
Kampagne “Nicht wegschieben”: www.nicht-wegschieben.de
Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch: www.hilfe-portal-missbrauch.de
UBSKM: Zentrales Portal der Bundesregierung zum Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder undJugendliche www.beauftragter-missbrauch.de
Zahlen und Fakten zu sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen: www.beauftragtemissbrauch.de/service/publikationen/zahlen-und-fakten