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Galopp-Renntag in Berlin Hoppegarten
August 11 @ 10:45 – 19:00
Die Festival-Wochen im deutschen Galoppsport gehen weiter: Am Sonntag wird auf der Rennbahn Berlin-Hoppegarten mit dem Westminster 133. Großer Preis von Berlin das vierte von insgesamt nur sieben Gruppe I-Rennen in Deutschland ausgetragen, das dritte innerhalb von 14 Tagen. In der internationalen Prüfung für dreijährige und ältere Pferde über die klassische Derbydistanz von 2.400m geht es um insgesamt 155.000 Euro Preisgeld, 100.000 Euro allein für das Siegerteam.
Sieben Pferde treten an und auf die fünf deutschen Vertreter wartet starke ausländische Konkurrenz. Insbesondere der vierjährige Al Riffa ist ein echtes internationales Schwergewicht. Der Hengst musste sich zuletzt in den traditionsreichen Eclipse Stakes (Gr. I) in Sandown nur dem amtierenden englischen Derbysieger City Of Troy beugen. Trainer von Al Riffa ist Joseph Patrick O’Brien, Sohn des irischen Meistertrainers Aidan O’Brien.
Godolphin-Farben am Start
Die Formen des fünfjährigen King Of Conquest sind dagegen noch nicht so stark, er hat zuletzt aber zwei Listenrennen in Newmarket und Goodwood gewonnen, die eine Kategorie unter den Gruppe-Rennen stehen. Nun wird deutlich mehr verlangt, doch sein Trainer Charly Appleby kann für das Godolphin-Vollblutimperium von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum aus dem Vollen schöpfen und weiß seine Pferde zu steigern.
So gewann Appleby mit Rebel’s Romance 2022 den Großen Preis von Berlin, triumphierte anschließend im Kölner Preis von Europa (Gr.I) und dann sensationell im US-Millionenrennen Breeder’s Cup Turf (Gr. I). Als Reiter wurde jetzt der Niederländer Adrie de Vries verpflichtet, eine Wertschätzung für den in Deutschland so erfolgreichen Jockey, der für Goldophin zuletzt in München ein Listenrennen gewann.
Narrativo vertritt den Derbyjahrgang
Der von Peter Schiergen in Köln trainierte Narrativo ist der alleinige Vertreter des aktuellen Derbyjahrgangs. Der dreijährige Hengst ging als Sieger des Union-Rennens (Gr.II) als Favorit ins Deutsche Derby, landete nach einem unglücklichen Rennverlauf aber nur im Hintertreffen. Diese Form gilt es nun zu korrigieren.
Der letzte Sieg im Großen Preis von Berlin eines Dreijährigen liegt vier Jahre zurück, als Torquator Tasso gewann. Der Hengst des Gestüts Auenquelle passt aber auch in eine andere Erfolgsgeschichte des Grand Prix: Mit Danedream (2011), Torquator Tasso (2020) und Alpinista (2021) stehen gleich drei spätere Gewinner des wichtigsten Galopprennen Europas in der Berliner Siegerliste. Sie alle haben in Paris den millionenschweren Prix de l’Arc de Triomphe gewonnen.
Wiedersehen aus dem Fürstenberg-Rennen
Die vier älteren deutschen Teilnehmer haben sich vor drei Wochen in Hoppegarten im Fürstenberg-Rennen (Gr.III) getroffen. Dabei behielt Best of Lips knapp die Oberhand vor Tünnes und Mr Hollywood. Bei dem erneuten Aufeinandertreffen dürfte vor allem die Tagesform entscheiden. Allerdings ist das Zutrauen im Lager von Best of Lips und Trainer Andreas Suborics stark gestiegen, denn der sechsjährige Hengst wurde für 15.500 Euro nachgenannt, die normale Gebühr liegt bei 3.100 Euro. Ebenfalls nachgenannt wurde der von Eva Fabianova am Platz trainierte Lips Prince, welcher zuvor im Fürstenberg-Rennen den sechsten Platz belegte.
Es wird jedoch vermutlich schwer, das Rennen im Land zu halten. In den vergangenen zehn Jahren ist das vier Mal gelungen. Der Große Preis von Berlin wird seit 1888 gelaufen, firmierte mehr als eine Dekade lang als Deutschland-Preis in Düsseldorf, bevor der Grand Prix 2011 an seinen angestammten Platz in die Hauptstadt zurückkehrte.