Christian Kukuk kann “durchatmen” – er ist mit dem Schimmel Checker am Dienstag für das Olympia-Finale Springen qualifiziert. Und auch Philipp Weishaupt und Zineday sind als 30ste noch dabei. Für Richard Vogel und United Touch S sind die Olympischen Spiele leider beendet.
Gewonnen wurde die Qualifikation vom französischen EM-Dritten Julien Epaillard mit der elf Jahre alten Sell Francais-Stute Dubai du Cedre beiden Iren Shane Sweetnam mit James Kann Cruz – Irish Sport Horse von Kannan – und Daniel Coyle mit Legacy, die im Studbook Zangersheide geführt wird.
Weishaupt sah es “pragmatisch”
Christian Kukuk und Checker hatten einen Abwurf und eine gute Zeit und gehen am Dienstag von Startposition sieben aus ins Finale. Philipp Weishaupt muss am Dienstag das Einzelfinale um Edelmetall eröffnen mit Zineday. Als 30ster mit vier Strafpunkten in 73,40 Sekunden ist er der letzte qualifizierte Teilnehmer und gestartet wird in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisses. “Wir sind bei den Olympischen Spielen und 75 Starter sind in der Qualifikation. Dass das nicht einfach wird, war uns klar. Ein Fehler – und man ist weg oder fast weg”, fasste Weishaupt ganz pragmatisch zusammen. Und das gilt und galt für alle. Das Für und Wider der Startposition sieht Philipp Weishaupt genauso pragmatisch: “Klar wäre eine Startposition ein bisschen weiter hinten besser. Aber im Stechen ist dann sowieso wieder umgekehrte Reihenfolge vom Ergebnis, von daher ist es ein bisschen egal. Ich habe heute vorher vier Stunden im Stall gewartet und hab mir viele Gedanken gemacht – vorwärts, rückwärts – wie ich es jetzt mache. Das ist auch nicht ideal. Morgen kann ich einfach frisch losreiten von vorneweg als erster Starter.” Daraus darf man wohl lernen, dass zuviel Zeit zwischendurch nicht nur gut tut. Den Tipp der “Jungs”, die ihm klipp und klar gesagt haben, er soll unter 74 Sekunden bleiben, weil dann mit null oder vier Strafpunkten die Zeit, die noch ins Finale führt, erreicht wird, habe er beherzigt. Weishaupt: “Ich war sogar deutlich unter 74 Sekunden, von daher liest es sich dramatischer, als es war.”
Unter die Top-Ten sprangen u.a. die Schweizer Martin Fuchs und Europameister Steve Guerdat, auch GCT-Sieger Harrie Smolders/ Uricas v.d.Kattevennen und Doppel-Weltmeister Henrik von Eckermann/ King Edward. Auch Emanuele Camilli (ITA), Schwiegersohn von Paul Schockemöhle, mit Odense Odeveld und Abdulrahman Alrajhi aus Saudi-Arabien mit dem elf Jahre alten Hannoveraner Ventago zählen zu den besten zehn Paaren der Qualifikation.
Mehrere gute Paare schafften es nicht
Nicht dabei sind leider Schwedens Rolf-Göran Bengtsson und Zuccero, auch sein Landsmann und Mannschafts-Olympiasieger von Tokio, Peder Fredricson mit Catch Me Not S, sowie auch Richard Vogel mit United Touch S. Der 27-jährige kritisierte sich selbst für das “Management” im Parcours, denn der erste von drei Fehlern ist aus seiner Sicht vermeidbar gewesen: “Ich hätte mich ein bisschen mehr aufrichten müssen. Kombinationen werden grundsätzlich eng für ihn, das ist nichts Neues. Aber ich hätte ihm trotzdem ein bisschen mehr helfen können an dem Oxer-Ausssprung.” Er habe sich dann entschlossen einen Galoppsprung weniger zu machen in beiden Distanzen in der Schlusslinie – mit Blick auf eine schnelle Zeit. Grundsätzlich sei das kein Problem für United, nun aber ein wenig zu hektisch geraten. Vogel: “Dafür hat die Ruhe dann gefehlt, um aus dem Tempo dann die Sprünge fehlerfrei zu absolvieren. Die Schuld geht total auf mich. Wir müssen daraus lernen und müssen es besser machen.”