(Stuttgart) Acht von 37 Paaren im Stechen der Weltcup-Qualifikation in Stuttgart – zwei Franzosen unter den Top-Drei: Wenn das eine Werbung für Paris als Gastgeber der Olympischen Spiele 2024 sein sollte, dann ist die geglückt. Mit Kevin Staut gewann beim German Masters in der Stuttgarter Schleyerhalle einer der arriviertesten französischen Springreiter die Weltcup-Qualifikation. Der 43-jährige Staut und sein zehn Jahre alter Zangersheider Wallach Beau de Laubry z waren in 41,78 Sekunden fehlerfrei im Stechen. Ein ersehnter Erfolg für die aktuelle Nummer 22 der Weltrangliste. Mit dem 44-jährigen Francois Xavier Boudant auf Brazyl du Mezel reihte sich auf Platz drei ein Landsmann von Staut ein.
Der fast 20 Jahre jüngere Zweitplatzierte saß dem Sieger allerdings dicht “in den Hacken”, was auch nur verdeutlicht, dass die nächste Generation buchstäblich “ante portas” ist. Ist sie ja irgendwie immer, aber gefühlt geht es sogar schneller als vor 20 Jahren. Der 24 Jahre junge Harry Charles aus Großbritannien ritt das Turnier seines Lebens, gewann das German Master, war Zweiter in der Qualifikation und nun auch Zweiter im Weltcup, diesmal erfolgreich mit dem 13 Jahre alten Chacco-Blue-Nachkommen Casquo Blue. Finanziell und prestigemäßig dürfte sich die Reise nach Stuttgart für den jungen Mann allemal gelohnt haben.
Auf Rang vier dann der beste Deutsche und dazu einer aus dem “Ländle”: Hans-Dieter Dreher aus Eimeldingen mit dem Holsteiner Elysium. Klar, dass die Begeisterung groß war in der Schleyerhalle. Dreher setzte sich, dank seiner Schnelligkeit und nicht mal 24 Stunden nach dem Sieg im Hauptspringen am Samstag mit Cous Cous noch vor Europameister Steve Guerdat (SUI) mit Dynamix de Belheme durch. Dank Kendra Claricia Brinkop und der Stute In Time reihte sich eine weitere deutsche Protagonistin unter die Top-Ten dieser Weltcup-Qualifikation.
Derweil gaben die Veranstalter der Internationalen German Masters Zahlen bekannt: Mit mehr als 53.500 Zuschauern und Zuschauerinnen seien die Erwartungen durchaus übertroffen worden, unterstrich Andreas Knoll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Das Hallenturnier hatte in den Corona-Jahren mehrmals “aussetzen” müssen, um so erleichterter sind die Veranstalter darüber, dass die Besucherzahlen kontinuierlich weiter steigen.
In der Dressur setzte sich am Sonntag einmal mehr Isabell Werth durch. Auch das German Master Dressur gewann die 54-jährige Dressur-Queen aus Rheinberg am Sonntag – übrigens zum 17. Mal. Im Grand Prix Special holte Werth mit der elf Jahre alten Superb 74,213 Prozent und verwies Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Matchball OLD auf Rang zwei (72,596). Katharina Hemmer, Schülerin von Reitmeister Hubertus Schmidt, pilotierte Denoiy PCH, den ihr Chef einst im Burg-Pokal vorstellte, auf den dritten Rang.