Münster: Eines der Highlights der Westfalen-Woche in Münster-Handorf ist die große Fohlen-Auktion. Die springbetonten Auktionsfohlen machten den Auftakt am heutigen Abend. Die rund 60 Auktionskandidaten erfreuten sich großer Beliebtheit. Zum Durchschnittspreis von 10.133 Euro fanden am heutigen Abend 86 Prozent der angebotenen Fohlen einen neuen Besitzer. Ein Sohn mit dem olympischen Blut des Zinedine/United Touch S avancierte zur Preisspitze. Zum Auftakt der Auktion kostete der junge Hengst 32.000 Euro.
Während ganz Deutschland mit wachem Auge auf die Olympischen Spiele in Paris blickt, treffen sich die Nachwuchspferde auf der Westfalen-Woche in Münster-Handorf. Auf der großen Fohlen-Auktion des Westfälischen Pferdestammbuchs präsentieren sich die jüngsten Nachwuchstalente das erste Mal vor großem Publikum.
Rund 60 springbetonte Fohlen standen am heutigen Abend im ersten Teil dieser OnLive-Auktion zum Verkauf. Olympisch waren hier die Pedigrees und Stutenstämme der Auktionskandidaten.
Besonders hoch in der Gunst der Kundschaft vor Ort und zu Hause an den Bildschirmen stand die Kopfnummer 111. Moderner und erfolgreicher könnte ein Pedigree zur Zeit kaum sein! Zensation Touch K (Z. u. Ausst.: Carsten Köhne, Bottrop) ist ein Sohn des Zinedine der Station Beerbaum. Dieser Hengst macht aktuell mit seinem Sohn Zineday auf sich aufmerksam, der gerade heute mit seinem Reiter Philipp Weishaupt die zweite strafpunktfreie Runde auf den Olympischen Spielen in Paris abgeliefert hat. Die Mutter des Hengstfohlens St.Pr.St./L.St. United´s Lady ist selbst erfolgreich in Springprüfungen bis zur Klasse S. Sie ist eine Tochter des United Touch S, der aktuell ebenfalls die deutschen Farben in Paris vertritt. Der junge Fuchshengst weckte hohe Begehrlichkeiten vor allem bei Stammkunden des Westfälischen Pferdestammbuchs. Bei 32.000 Euro schlug Thomas Münch zum ersten Mal an diesem Abend seinen Auktionshammer auf das Pult.
Olympisch war das Blut auch bei dem zweit- und drittteuersten Fohlen des Tages. Die Kopfnummern 114 und 115 stehen beide in enger Verwandtschaft zu Clooney, dem Erfolgspferd des Schweizers Martin Fuchs: Europameister und zweifacher Teilnehmer an Olympischen Spielen. Nur knapp unter der 30.000 Euro-Marke blieb die Kopfnummer 114. George Clooney ist der bezeichnende Name des Schimmelhengstes von Gigabyte. Seine Mutter, Cape Coral v. Cristallo I ist die direkte Tochter der Fräulein von Moor, die ihrerseits die Mutter von Clooney ist. Wie Clooney stammt dieses Hengstfohlen aus der Zucht des ehemaligen Westfälischen Auktionators und Auktionsleiters Bernd Richter. Bei 29.000 Euro fiel der Auktionshammer für diesen Nachwuchsstar. 25.000 Euro war Kunden die Kopfnummer 115 wert. Der Name Everlasting Clooney weist auch hier auf den Erfolgsstamm hin. Mit 25 Jahren trabte die direkte Mutter von Clooney, Fräulein von Moor, noch einmal mit ihrem Sohn aus 2024 in die Bahn. Paul Focke, Rheine, hatte im vergangenen Jahr die Ferragamo-Tochter mit Emeron angepaart. Beide Fohlen sicherte sich der gleiche Kunde vor Ort in Münster-Handorf als Nachwuchspferde.
Hocherfolgreich verlief der Abend für das Westfälische Pferdestammbuch und die Züchter und Aussteller der Auktionsfohlen. Von 57 angebotenen Fohlen fanden 49 einen neuen Besitzer. Mit einem Durchschnittspreis von 10.133 Euro realisierte das Westfälische Pferdestammbuch einen Gesamtumsatz von fast einer halben Millionen Euro. OnLive fand diese Auktion statt, so konnten Gebote sowohl live vor Ort als auch online abgegeben werden. Zahlreiche Interessenten fanden den Weg zum Westfälischen Pferdezentrum, sodass der Großteil der Zuschläge an Kunden vor Ort realisiert wurde. Mehrere Bietparteien waren in Kauflaune und sicherten sich gleich mehrere westfälische Nachwuchstalente. Insgesamt erreichten 19 der Nachwuchstalente für den Springparcours einen Zuschlag von 10.000 Euro und mehr.
Bereits am morgigen Samstag heißt es am Westfälischen Pferdestammbuch wieder „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“, wenn Thomas Münch im zweiten Teil der OnLive-Auktion rund 110 dressurbetonte Fohlen versteigert.