Auch die neue deutsche Mannschaft der deutschen Pony-Springreiter durfte sich bei der Nachwuchs-Europameisterschaft im belgischen Opglabbeek über Edelmetall freuen, zwar nicht über Gold wie die Dressurmannschaften, aber über Silber. Das Team von Bundestrainer Peter Teeuwen bildeten Hannah Blandfort (Linnich), Finja Mayleen Neubauer (Schloß Holte-Stukenbrock) Lena Marie Kraus (München) und Malte Merschformann (Rosendahl). Team-Gold gewannen die Jugendlichen aus Großbritannien, die Bronzemedaille sicherte sich die irische Equipe.
Nach mehreren medaillenlosen Jahren gelang den deutschen Pony-Springreiterinnen und -reitern endlich wieder der Sprung aufs Treppchen. Schon im ersten Wertungsspringen machte die Equipe mit drei Plätzen unter den Top 4 ihren „Hunger“ auf eine Medaille deutlich. Hier startete als fünftes Teammitglied auch noch Rafael Reichart-Eisenhardt (Berg) mit Casino Royale. In den beiden Umläufen der Mannschaftsentscheidung, dem Nationenpreis, gelang es Malte Merschformann, mit seiner belgischen Stute Jumper fehlerfrei zu bleiben. Der 15-jährige Sohn von Mannschafts-Europameister Markus Merschformann hat das Pony erst vor wenigen Wochen bekommen und konnte sich auf Anhieb gut mit ihm arrangieren. Stolz kann er zudem darauf sein, dass er als bestes deutsches Teammitglied seine erste Mannschafts-Europameisterschaft mit null Fehlerpunkten abschließen konnte.
Mit jeweils zwei Abwürfen endete die Teamentscheidung für Hannah Blandfort und Finja Mayleen Neubauer, ebenfalls Neulinge auf Championatsparkett. Partner der 14 Jahre alten Hannah ist der niederländische Ponywallach Karim van Orchid’s, ein gewissermaßen „alter Hase“, der zuvor mehrfach mit Johanna Beckmann und zuletzt mit Franca Clementine Kröly im Sattel die deutschen Farben auf Pony-Europameisterschaften vertreten hatte. In der Einzelwertung rangiert das Paar an zwölfter Stelle. Ihr letztes Jahr im Ponylager kann die 16-jährige Finja Mayleen Neubauer genießen. Sie und ihre Schimmelstute Sucato wurden ebenfalls Zwölfte. Für Lena-Marie Kraus verlief der Nationenpreis nicht nach Wunsch. Die 14-Jährige und ihr französischer Schimmelwallach Voodstock de L’Astree mussten in beiden Umläufen zwölf Fehlerpunkte hinnehmen und lieferten damit das Streichergebnis.
Pony-Bundestrainer Peter Teeuwen war mehr als happy über den bisherigen Verlauf der EM. „Die Saison hatte etwas gemischt begonnen, aber dann haben sich die Paare kontinuierlich gesteigert. Unser Ziel war es, hier bei der Europameisterschaft gut mitzumischen. Ich hatte so mit Platz vier oder fünf gerechnet. Dass wir so gut abschneiden, hätte ich nicht erwartet, wir alle sind froh, dass es so gut gelaufen ist.“ Die Freude wiegt umso mehr, weil Teeuwen mit einem völlig neuen Team nach Belgien gereist war. „Wir hatten letztes Jahr einen kompletten Wechsel und mussten eine neue Mannschaft aufbauen.“
Bis zu den letzten Teamreitern lagen die Deutschen und Briten gleichauf, aber letztlich trennte ein Abwurf beide Equipen, so dass es nicht zum Stechen um Gold kam. Die Briten schlossen den Mannschaftswettbewerb mit acht Fehlerpunkten ab, Deutschland folgte mit zwölf und die irischen Bronzemedaillengewinner hatten 15 Punkte auf ihrem Konto. fn-press / hen