3D-Grafik des Schlosses Versailles, Austragungsort des Pferdesports bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. © Paris 20243D-Grafik des Schlosses Versailles, Austragungsort des Pferdesports bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. © Paris 2024

Acht Quadratkilometer – auf dieser riesigen Fläche des Anwesens von Versailles spiegelt sich französische Tradition mit dem Sinn für Schönheit und Kultur wider. Genau hier werden die Pferde in den Mittelpunkt gerückt, wenn ab dem 26. Juli die Olympischen Spiele des Reitsports beginnen. “Games wide open” – also “Spiele – weit geöffnet” – unter dieses Motto stellte Frankreich die Olympischen Spiele in der Stadt an der Seine.

Das Konzept: die Stadt soll sich in eine Open-Air-Arena verwandeln. Ein klein wenig erinnert das an Olympia in London 2012 mit der Olympic-Lane für Taxis, Busse usw.. Mit der Möglichkeit, einen Blick auf Wettbewerbe auch ohne Ticket zu erhaschen. Das ist beim Marathon oder den Geherwettbewerben auch nicht ganz so schwer. In Paris – so versprechen die Organisatoren mit Tony Estanguet als Direktor an der Spitze – sind alle Wettkampfstätten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß erreichbar und für Ticketinhaber wird der Zugang zum Pariser Verkehrsnetz kostenlos sein. Hört sich spannend an.

Olympia Direktor Tony Estanquet. (© Paris 2024)

Paris – Versailles: 42 Kilometer

Die Gärten des Schloss Versailles sind vom Zentrum in Paris rund 42 Kilometer entfernt. Das Olympische Dorf – genau jene Stätte, die Athleten aller möglicher Disziplinen auch Ruhe, vor allem aber Begegnung bietet – liegt in drei Gemeinden des Départements Seine-Saint-Denis (Saint-Denis, Saint-Ouen und L’Île-Saint-Denis). Wo die Reiter und Reiterinnen wohnen? Wohl eher in der Nähe der Pferde in Versailles und nicht so streng abgeschieden wie bei den Olympischen Spielen in Tokio unter Bedingungen, wie sie die Corona-Pandemie diktiert hat. Das Olympische Dorf soll hochgesetzten Umweltstandards entsprechen, vor und während der Spiele die Bedürfnisse der Athlet/innen erfüllen und danach weiterhin für die Stadtgemeinde nutzbar sein. Wohnungen, Geschäftsräume, Hotel, studentische Wohnheime sollen in der Folge aus dem Olympischen Dorf werden, das über 14.000 Athletinnen und Athleten aus allen Kontinenten beherbergen wird.

Olympische Wettkampfstätten in Paris und Umgebung. (© Paris 2024)

Zwei Jahre wurden die Parkanlagen des Schlosses unter strengsten Vorschriften auf die olympischen Pferde vorbereitet, Tribünen für 20.000 Zuschauer errichtet und entlang des malerischen Canal Grande die Geländestrecke erbaut. Der Boden musste geebnet, Entwässerungsysteme installiert und die Tribünen so geplant werden, dass sie nicht die Sicht auf das Schloss beeinträchtigen oder mit den Bäumen des jahrhundertealten Park in Konkurrenz treten. Eine lange Allee in dem aus 350.000 Bäumen bestehenden Wald wird als Trainingsgelände inklusive Galoppbahn vorbereitet, daneben entstanden insgesamt 220 Boxen in den 600 Meter langen Ställen, Anti-Doping-Boxen und eine Tierklinik. Nach Olympia muss diese historische Stätte wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden – eine Mammutaufgabe. 

Rückkehr an die “Geburtsstätte”

Übrigens – in Paris nahm “alles” seinen Anfang in Sachen olympischer Pferdesport. Mit fünf Veranstaltungen wurde erstmals bei den Olympischen Spielen der Neuzeit 1900 in Paris auf dem Place de Breteul Sport mit Pferden vorgestellt. Kaum vorstellbar also, das diese Disziplinen immer wieder in der Diskussion stehen im Olympiaprogramm. IOC-Präsident Thomas Bach “verneint” das zwar, aber immer wieder geraten Format und Kosten in die Diskussion. Und – auch in allen Olympischen Jahren gerät Pferdesport “dank” des Modernen Fünfkampfes in die Schlagzeilen. Fünfkampf gehört nicht zum organisierten Pferdesport, dessen Teildisziplin Reiten schiebt diesen Mehrkampf allerdings wenigstens einmal alle vier Jahre in den Mittelpunkt, denn i.d.R. erreicht Fünfkampf kaum mediale Aufmerksamkeit Der Preis durch Skandale ist allerdings hoch. Es wird in Paris zum letzten Mal so sein – die Teildisziplin Reiten wird zukünftig ersetzt.

In Paris werden insgesamt 75 Paare aus 35 Nationen im Springen an den Start gehen, 20 Nationen stellen ein Team. In der Vielseitigkeit sind es 65 Paare aus 27 Nationen. Hiervon stellen 16 Nationen ein Team. In der Dressur messen sich 60 Paare aus 30 Nationen, die Hälfte davon entsendet ein Team.

Sehr verspielt und farbenfroh – das offizielle Paris Olympia-Poster. (© Paris 2024)

Bildquellen

  • 3D-Grafik des Schlosses Versailles, Austragungsort des Pferdesports bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. © Paris 2024: Paris 2024

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