Weltcup-Finale Basel: Gelungener Einstieg für deutsche Voltigierer – Alina Roß und Jannik Heiland führen nach Technikprogramm

Titelverteidiger Jannik Heiland übernimmt beim Weltcup-Finale die Führung nach dem Technikprogamm der Einzelvoltigierer. Foto (c) FEI/Martin Dokoupil
Titelverteidiger Jannik Heiland übernimmt beim Weltcup-Finale die Führung nach dem Technikprogamm der Einzelvoltigierer. Foto (c) FEI/Martin Dokoupil

Den deutschen Voltigierern ist beim Weltcup-Finale in Basel ein guter Einstieg gelungen. Nach dem Technikprogramm führen mit Jannik Heiland bei den Herren und Alina Roß bei den Damen zwei deutsche Teilnehmer die Wertung im Einzelvoltigieren an. Das deutsche Pas-de-Deux Diana Harwardt und Peter Künne ordnet sich in der ersten von zwei Kür-Runden auf Platz zwei ein. Die Entscheidung fällt am Sonntag, wenn sich die Aktiven in allen Kategorien mit ihren Küren präsentieren.

Im Weltcup-Finale am Start sind je acht Einzelvoltigierer beziehungsweise Einzelvoltigierinnen, die sich über eine spezielle Rangliste empfehlen konnten. Automatisch gesetzt sind außerdem die Titelverteidiger, so dass Deutschland sowohl bei den Damen als auch Herren mit drei jeweils Aktiven das größte Kontingent stellt.

Bei den Herren wurde Jannik Heiland aus Wulfsen seiner Favoritenrolle gerecht. Anders als im Vorjahr in Omaha/USA ist er in Basel wieder mit seinem Stammpferd Dark Beluga FRH und Longenführerin Barbara Rosiny am Start. Für seine Interpretation der fünf Pflichtelemente im Technikprogramm erzielte er 8,549 Punkte und setzte sich damit vor Viktor Brüsewitz, der zuvor schon mit seiner Vorstellung als „Der Pate“ auf 8,389 Punkte gekommen war. Eigentlich hatte sich der 33-Jährige bereits bei der Deutschen Meisterschaft Ende 2023 aus dem Sport verabschiedet, konnte sich aber noch für Basel qualifizieren und wollte diese Chance nicht ungenutzt lassen. Dank seiner Ergebnisse tritt das Spitzenduo am Sonntag als Letzter beziehungsweise Vorletzter zur finalen Kür an, denn das Technikprogramm entscheidet auch über die Startreihenfolge. Den beiden am dichtesten auf den Fersen ist der Franzose Theo Gardies mit 8,343 Punkten. “Das war ein Einstand für beide nach Maß, beide ihre haben ihre Leistungen voll abgerufen. Und bei Jannik hat zusätzlich die Pferdenote für Dark Beluga für einen Noten-Polster gesorgt”, sagte Bundestrainer Kai Vorberg. 

Für den dritten deutschen Einzelvoltigierer Thomas Brüsewitz (Köln), Vierter der EM 2023, reichte es am ersten Tag nur für Platz fünf. “Er ist einmal etwas aus dem Gleichgewicht gekommen und hat das aber noch gut zu Ende gebracht”, so der Bundestrainer. Thomas Brüsewitz geht in Basel mit einem neuen Pferd – William II Z und Longenführer Maik Hußmann – und kam auf 8.097 Punkte.

Bei den Damen verstand es Alina Roß aus Userin, die geforderten Pflichtelemente am besten zu zelebrieren. Sie teilt sich in Basel das Pferd mit Viktor Brüsewitz: Goldjunge, vorgestellt von Longenführerin Jacqueline Schönteich. Mit 8,437 Punkten setzte sich die 23-jährige mit Abstand an die Spitze, noch Kathrin Meyer. Die Titelverteidigerin und Weltmeisterin aus Hamburg wurde wie gewohnt von ihrer Mutter Sonja Meyer auf dem Oldenburger San Classico S vorgestellt, der neuerdings den Namenszusatz OLD trägt. Sie kam auf 8,229 Punkte. “Auch das war ein toller Einstieg von beiden. Kathrin musste allerdings im Unterarmstand einen Punkt Abzug hinnehmen, solche Details können schon mal den Unterschied ausmachen. Und dann war auch Alinas Pferdenote von Goldjunge besser als bei San Classico”, erklärte Kai Vorberg. 

Als einzige weitere Einzelvoltigiererin erzielte die US-Amerikanerin Kimberley Palmer über acht Punkte. Sie belegt mit 8,033 Zählern den vorläufigen Rang drei. Die dritte deutsche Starterin, Sema Hornberg aus Neuss, konnte sich mit 7,576 Punkten vorerst Platz sechs sichern. Für sie wie Alina Roß ist Basel eine Premiere. Hornberg rückte für die Vorjahres-Dritte Julia Sophie Wagner, die derzeit noch pausiert, ins deutsche Aufgebot und wird von Nina Vorberg auf Rockemotion vorgestellt. “Trotz leichter Nervosität hat sie die Premiere gut bestanden und hat immer besser mit dem Pferd zusammengefunden”, so Vorberg. 

Im Pas-de-Deux wird Deutschland durch die Vorjahres-Zweiten und Vize-Europameister Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) vertreten. Auch im Technikprogramm blieben sie dieser Platzierung treu und reihten sich mit 8,130 Punkten hinter dem italienischen Duo Rebecca Greggio und Davide Zanella mit 8,196 Punkten ein. Anders ausgesehen, wenn es am Ende nicht ein kleines Missverständnis gegeben hätte. Nach einem ausgezeichneten Start interpretierte ihr Pferd DSP Sir Lau Lau (Longenführerin Andrea Harwardt) den Abgang von Diana Harwardt offenbar als Ende der Vorstellung und fiel in Schritt, bevor auch Künne seinen Abschluss zeigen konnte. Das drückte die Pferdenote. Auf dem dritten Platz rangiert im Pas-de-Deux das Schweizer Duo Zoe Maruccio und Syra Schmid mit 7,988 Punkten. “Ohne das kleine Malheur wären unsere beiden Voltigierer deutlich vorne. Dadurch, dass sie aber gut reagiert haben, sind sie noch ganz dicht an der Spitze”. so das Fazit des Bundestrainers. fn-press//Hb   

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