Das letzte Türchen von Julia Krajewskis Insta-Adventskalender am 24. Dezember galt ihrem Erfolgspferd Amande de B’Neville. „Es geht ihr sehr gut und sie verbringt ihre Zeit wie man es sich für Pferde wünscht, mit viel Zeit auf der Wiese, und in ihrem Fall besonders, stolz auf sich selbst zu sein“, schreibt sie über die Fuchsstute, mit der sie Olympiasiegerin und Vizeweltmeisterin wurde. Krajewski verrät aber auch, dass es ein Comeback für die Stute im kommenden Jahr nicht geben wird. Statt Titelverteidigung in Paris heißt die Zukunft für „Mandy“ Mutterschaft.
„Seit einer Weile laboriert Mandy an einer Verletzung im Huf herum, die für sich genommen nicht besonders dramatisch ist, sich aber, trotz aller Arten der Therapie, nicht zufriedenstellend verbessert hat. Während es sie in ihrem normalen Alltag nicht beeinträchtigt, besteht das Risiko, dass es sich deutlich verschlechtert, wenn sie wieder sportlicher Belastung standhalten müsste. Es gibt zwar eine kleine Chance, dass es funktionieren könnte, dennoch haben wir uns dagegen entschieden es zu versuchen“, erklärt Julia Krajewski die Entscheidung. „Jeder darf selbst entscheiden, welche Risiken oder möglichen Chancen es sich lohnt einzugehen, aber mein Gefühl ist, dass Mandy mir so unglaublich viel gegeben hat, meine größten Träume erfüllt hat, mit und für mich gekämpft hat, für mich über sich hinausgewachsen ist, dass meine Größte Angst gewesen wäre, sie in so einer wichtigen Entscheidung im Stich gelassen zu haben und es am Ende zu bereuen.“ Die Entscheidung habe sie gemeinsam mit ihrem Mitbesitzer Professor Dr. Bernd Heicke getroffen worden, der immer und zuallererst das Wohl des Pferdes im Blick habe..
Die in Frankreich gezogene Stute Amande de B’Neville war sechsjährig in den Stall von Julia Krajewski in Warendorf gekommen und ziemlich schnell stand fest: Sie darf bleiben. Seit 2026 bestritten die beiden 30 internationale Prüfungen. 2021 feierten sie ihren ersten Vier-Sterne-Sieg in Saumur, bevor sie in Tokio Geschichte schrieben. Ein Jahr bestätigten sie diesen Erfolg mit Team-Gold und Einzel-Silber bei den Weltmeisterschaften im italienischen Pratoni del Vivaro. „Natürlich bin ich sehr traurig, dass ich Mandys unglaubliche Kraft, ihr Vermögen, ihre Cleverness und Entschlossenheit nicht mehr aus dem Sattel fühlen werde.. dieses Gefühl von Überlegenheit, besonders am letzten Tag in Tokyo oder Pratoni, das sie mir gegeben hat, gibt es wahrscheinlich kein zweites Mal! Auf der anderen Seite bin ich unglaublich dankbar dafür, dass ich das so erleben durfte“, schreibt Krajewski auf Instagram.
Auch wenn Amande de B’Neville nicht dabei sein kann, ist für Julia Krajewski selbst der Traum von einer dritten Olympiateilnahme nicht ausgeträumt. Im vergangenen Jahr konnten sich ihre beiden Nachwuchspferde Ero de Cantraie und Nickel die Qualifikation für einen Start in Paris und ihrer Reiterin einen Platz im Olympiakader sichern. fn-press/Hb