Die Westfälische Hauptkörung fand ihr Finale im Hengstmarkt für gekörte und nicht gekörte Reitpferdehengste. Eröffnet wurde die Auktion von den Siegerhengsten der dressur- und springbetonten Hengste. Diese avancierten auch zu den Preisspitzen in ihren jeweiligen Spezialdisziplinen. Der Sohn des Vitalis/Fürst Jazz kostete 850.000 Euro. Der Sieger der springbetonten Hengste, war ein Sohn des Chaccothage Blue PS/Uriko, der seinen neuen Besitzern 200.000 Euro wert war. 42 gekörte Hengste wurden zum Durchschnittspreis von 122.333 Euro verkauft. Die 10 verkauften nicht gekörten Hengste kosteten im Durchschnitt 25.250 Euro.
Nach zwei spannenden Körtagen wurden am Dienstagvormittag am Westfälischen Pferdestammbuch die Siegerhengste der dressur- und springbetonten Hengste bekannt gegeben. Mit Standing Ovations feierte das fachkundige Publikum kurz vor der Auktion die Auftritte der Sieger- und Prämienhengste. Am Ende standen 51 gekörte und 12 nicht gekörte Hengste in der Auktion zum Verkauf.
Eröffnet wurde der Hengstmarkt vom Siegerhengst der dressurbetonten Hengste. Der Sohn des Vitalis/Fürst Jazz (Z.: ZG Harms, Großheide; Ausst.: BG Franz-Georg Ottmann und Thomas Berger) hatte über alle Körtage hinweg fantastische Auftritte gezeigt. Er glänzte sowohl auf der Dreiecksbahn, als auch an der Longe und im Freilaufen. Zu Recht wurde er nach allen Auftritten zum strahlenden Siegerhengst benannt. Die Qualität erkannten auch die Kaufinteressenten, die von nah und fern ins Westfälische Pferdezentrum angereist waren. Spannend war das Bietduell bis zum Schluss. Beharrlich kämpften zwei Kunden in der Halle um den Zuschlag für den qualitätvollen Hengst. Am Ende hatte ein Hengsthalter aus den Niederlanden den längsten Atem und ersteigerte den Dunkelfuchs zum Spitzenpreis von 850.000 Euro. Auch die weiteren dressurbetonten Prämienhengste erfreuten sich großer Kauffreude der Kunden vor Ort und zu Hause vor den Bildschirmen. Zwei weitere Hengste knackten die 500.000 Euro-Marke. Die Kopfnummer 51 trug der 2. Reservesieger der dressurbetonten Hengste. Der Sohn des Zanetti/Escolar stammt aus der Zucht von Markus Schulze-Finkenbrink, Münster, und wurde von der Sportpferde Beckmann GmbH & Co. KG, Wettringen, ausgestellt. Bereits bei der Verkündung der Körentscheidungen am Tag zuvor erhielt der bewegungsstarke Braune Szenenapplaus. Bei einem Zuschlagspreis von 520.000 Euro fiel der Hammer von Auktionator Thomas Münch am Ende auf das Pult. St. Schufro/Sir Donnerhall lautet das Pedigree des Endringhengstes mit der Kopfnummer 32. Gezogen und ausgestellt von der Mount St. John Equestrian LLP von Emma Blundell aus Großbritannien betrat der Schwarzbraune das westfälische Körparkett. Seine dritte Mutter ist die ehemalige Bundeschampionesse und in der schweren Klasse erfolgreiche Dejavu. Mit erstklassiger Bewegungsgüte schickt sich dieser junge Hengst an in ihre Fußstapfen zu treten. Zum Zuschlagspreis von 505. 000 Euro wechselte er den Besitzer. 380.000 Euro kostete der Endringhengst mit der Kopfnummer 55. Bereits seit der Vorauswahl zu dieser Hauptkörung war der Sohn des Zupermann/Royal Classic (Z.: Dr. Stefan Tietje, Alfhausen; Ausst.: XT-Pferde GmbH, Alfhausen) in aller Munde. Mit elastischen Bewegungen zeigte er sich in allen Präsentationsteilen und avancierte zu einem weiteren Publikumsliebling. Er wechselte in französischen Besitz und wird zukünftig auf dem Klosterhof Medingen der Familie Wahler beheimatet sein. Im Durchschnitt kosteten die 27 verkauften und gekörten dressurbetonten Hengste 153.037 Euro.
Auch die springbetonten Hengste erfreuten sich an diesem Nachmittag höchster Beliebtheit bei der Kundschaft des Westfälischen Pferdestammbuchs. Aus der Zucht von Joachim Hufenstuhl, Lindlar, und ausgestellt von der Hufenstuhl GbR aus Lindlar avancierte der Sohn des Chaccothage Blue PS/Uriko mit der Kopfnummer 61 zum gefeierten Siegerhengst der springbetonten Reitpferdehengste. Der Dunkelbraune zeigte sich in beiden Freispringpräsentationen in top Form und lies wenig Wünsche offen. Zum Spitzenpreis von 200.000 Euro bezieht er seine Box auf der Deckstation Schockemöhle. 105.000 Euro kostete der 2. Reservesieger der springbetonten Hengste mit der Kopfnummer 80. Der Sohn des Levi VDL/Comthago VDL (Z.: J.A.F. Mittendorf, Niederlande; Ausst.: Ausbildungsstall Zurich, Schüttorf) entspringt dem Stamm des Calvaro, Nationenpreissieger und Silbermediallengewinner der Olympischen Spiele mit der Schweizer Equipe in Sydney. Der Fuchshengst wird seine Beschälerbox im benachbarten Warendorf am Nordrhein-Westfälischen Landgestüt beziehen. Gestütsleiter Dr. Felix Austermann sicherte sich neben diesem Hengst noch den Prämienhengst mit der Kopfnummer 58 v. Casallco/Last Man Standing (Z.: ZG Nicola und Gerd Könemann, Rhede; Ausst.: Matthias Schlamminger GmbH, Regensburg), sowie zwei weitere dressurbetonte Junghengste. Für die 15 verkauften und gekörten springbetonten Hengste wurden durchschnittlich 67.067 Euro investiert.
Nach fünf Stunden Auktion konnten insgesamt 42 der gekörten und 10 der nicht gekörten Hengste einen neuen Besitzer finden. Die gekörten Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von 122.333 Euro. Die nicht gekörten Hengste waren ihren neuen Besitzern durchschnittlich 25.250 Euro wert. Mit diesem Hengstmarkt erzielte das Westfälische Pferdestammbuch einen Gesamtumsatz von rund 5,4 Millionen Euro mit einer Verkaufsquote von 83 Prozent.
Ein weiteres Highlight des Nachmittags war eine Charity Versteigerung. Zum Verkauf Stand ein Wandkalender der zu Gunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe versteigert wurde. Die Bielefelder Championatsreiterin Mareike Mimberg-Hess stampfte dieses Charity-Projekt aus dem Boden, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. In Anlehnung an den Stallburschenkalender hält der Topform Charity-Kalender besondere Fotos von Persönlichkeiten aus der Reitsportszene bereit. Die Versteigerung stieß auf großes Interesse aller Anwesenden in der westfälischen Halle. Privatpersonen, Firmen und Gestüt schlossen sich an und sammelten am Ende eine hervorragende Spendensumme von 30.000 Euro für die deutsche Kinderkrebshilfe.