Körjahrgang 2022 überzeugt – Westfälische Hauptkörung wieder dreitägig

Siegerhengst Springen v. Chaccothage Blue PX/Uriko (Bildnachweis: Reckimedia)
Siegerhengst Springen v. Chaccothage Blue PX/Uriko (Bildnachweis: Reckimedia)

Nach altbewährtem Konzept fand die Westfälische Hauptkörung wieder an drei Körtagen statt. 55 dressurbetonte Hengste und 32 springbetonte Hengste hatten am Sonntag ihre Box in Münster-Handorf bezogen, um sich der Kommission um Zuchtleiterin Katrin Tosberg und Zuchtleiter Thomas Münch sowie einem großen Publikum zu präsentieren. Insgesamt wurden elf der gekörten Dressurhengste und acht der gekörten Springhengste prämiert. Siegerhengst in der Konkurrenz der dressurbetonten Reitpferdehengste wurde ein Vitalis/Fürst Jazz-Sohn. Siegerhengst Springen ist ein Chaccothage Blue PS/Uriko (Clooney NLD)-Nachkomme.

Schöner hätte die Kulisse am Sonntagmorgen nicht sein können, als sich die Dressurhengste bei frostigen Temperaturen und aufgehender Sonne auf dem Handorfer Dreieck in Szene setzten und einen starken Jahrgang repräsentierten. Nach der 2. Präsentation an der Longe und der 3. Präsentation im Freilaufen standen Körurteile, Prämienhengste und der Siegerhengst schließlich fest. Ein Sohn des bewährten Vitalis aus einer Fürst Jazz/Stedinger-Mutter (Z.: ZG Harms, Großheide) sicherte sich nach drei hervorragenden Präsentationen die Siegerschärpe. Zuchtleiter Thomas Münch attestierte dem Dunkelfuchshengst drei überragende und „über jeden Zweifel erhabene“ Grundgangarten. In der Auktion wurde der Bewegungskünstler, den die BG Franz-Georg Ottmann und Thomas Berger ausstellte, für 850.000€ an eine niederländische Hengststation zugeschlagen.

Den 1. Reservesieg sicherte sich ein Toto Gold/Floriscount-Sohn, den seine Ausstellerin Yara Reichert, Buch auf einer westfälischen Fohlenauktion entdeckt hatte. Der weit entwickelte und typstarke Dunkelfuchshengst bestach insbesondere mit maskulinem Habitus, guten Köperpartien und imposantem Vorderpferd. Auch in den Präsentationen zeigte er sich überragend mit außergewöhnlicher Bewegungsqualität. Bei seiner Züchterin Ruth Volkwein, Ibbenbüren sorgte der Vize-Champion für große Freude.

Einen überragenden ersten Jahrgang präsentierte der 2020 in Westfalen gekörte Zoom-Sohn Zanetti. Zwei Söhne traten im Rahmen der Westfälischen Hauptkörung an und verließen den Körplatz als Prämienhengst und 2. Reservesieger. Der 2. Reservesieger stammt aus einer Anpaarung mit einer Escolar/Newcastle-Stute, für die Markus Schulze-Finkenbrink, Münster die züchterische Verantwortung trägt. Der typvolle Zanetti-Sohn zeigte sich gut bemuskelt auf korrektem und stabilem Fundament stehend. In der Bewegung wusste er mit Losgelassenheit und kraftvollem Abfußen zu gefallen. Die Sportpferde Beckmann GmbH & Co. KG durfte sich als Aussteller in der abschließenden Auktion für den Zuschlag bei 520.000€ freuen.

Die 32 springbetonten Hengste hatten ihren ersten Auftritt am Sonntagnachmittag in einer In-Out-Freispringreihe, bevor sie den zweiten Körtag auf dem Dreieck eröffneten und in der 3. Präsentation nochmals eine Freispringreihe und das Freilaufen absolvierten. Die Körkommission kürte schließlich einen westfälischen Hengst v. Chaccothage Blue PS/Uriko (Clooney NLD) zum Siegerhengst. Der kraftvolle Braune überzeugte mit vermögendem Freispringen in hervorragender Manier sowie guten Reflexen und viel Elastizität. Auch hinsichtlich Exterieur und Typausprägung lies der von Joachim Hufenstuhl, Lindlar gezogene und vom Gestüt Hufenstuhl GbR, Lindlar ausgestellte Junghengst keine Wünsche offen.

Ein Sohn des Conthargos aus einer Caspar/Cornet Obolensky-Mutter sicherte sich den 1. Reservesieg bei den springbetonten Hengsten. Ausgestellt wurde der ausdrucksstarke und gut eingeteilte Braune von seinem Züchter Hans-Gerd Terhoeven-Urselmans, Uedem. Zuchtleiter Münch befand, dass einer großen Karriere des Vize-Champions im Hinblick auf Vermögen und Einstellung nichts im Wege steht.

Als 2. Reservesieger ging ein Levi VDL/Comthago VDL-Sohn (Z.: J.A.F. Mittendorff, Niederlande; A.: Ausbildungsstall Zurich, Schüttorf) hervor. Der selbstbewusste Fuchshengst offenbarte sich laut Münch als „Kraftpaket mit Reflex, Abruck und Vermögen“.

Die Rückkehr zur dreitägigen Körveranstaltung für dressur- und springbetonte Reitpferdehengste hat sich in Hinblick auf das Zuschauerinteresse und die allgemein gute Stimmung als positiv erwiesen. Ebenso hat sich der starke Körjahrgang des Jahres 2022 in den Körergebnissen und dem großen Käuferinteresse widergespiegelt.

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