Mathies Rüder aus Fehmarn, eine Nominierung und Turnieralltag

Im Springsattel so zuhause wie in der Vielseitigkeit – Mathies Rüder in Hamburg mit For Freedom EKT. (Foto: LoK)
Mathies Rüder, Fehmarn – auf “einer Liste” mit Sportpromis. Warum der Fehmarner nicht enttäuscht ist, dass es den FEI-Award Rising Star für einen anderen Reiter gab…

Er ist erst 19 Jahre jung, hat einige Medaillen in der Vielseitigkeit gewonnen und erzeugt auch in Springprüfungen Bewunderung: Mathies Rüder von der Ostseeinsel Fehmarn. Der Weltverband des Pferdesports – FEI – nominierte den jungen Reiter für den Award “Rising Star” als einen von vier Reiter/innen weltweit, deren Talent als außergewöhnlich geschätzt wird. Den Fleiß des Jüngsten aus der Familie Rüder konnte und kann man in Negernbötel beim Nordic Jumping oder in Böbs beim Turnier des Stalls Madrigal dieser Tage beobachten. Mathies und Vater Kai Rüder sind mit mehreren Pferden dabei.

Am Mittwochabend wurden die FEI Awards in vier Kategorien im Rahmen einer Gala in Abu Dhabi verliehen. Die Gewinner wurden aus einer weltweit laufenden Online-Abstimmung und der Entscheidung einer Jury ermittelt. Am Ende hatte der 21-jährige Springreiter Omar Abdul Aziz Al Marzooqi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die “Nase vorn”, jüngster Teilnehmer der Olympischen Spiele 2024 im Springen. “Das ist wirklich ein sehr guter Reiter,” sagt Mathies Rüder ohne eine Spur Enttäuschung.

Mit Olympiasieger Christian Kukuk auf einer Liste – “nicht schlecht..”

“Also, wenn man sieht, wer in den vier Kategorien nominiert war und dass man neben denen auf der Liste steht, ist das schon ein gutes Gefühl”, findet der einstige Junioren-Europameister Vielseitigkeit. Er selbst hatte es erst gar nicht “mitbekommen”, dass er zu den vier Nominierten der Kategorie Rising Star zählt. Rüder: “Mama hat`s mir erzählt.” Einer auf dieser Liste war in der Kategorie “Best Athlete” immerhin der Olympiasieger Christian Kukuk aus Riesenbeck, der in Abu Dhabi die Trophäe nun entgegennahm. 

Rüder hat in der Saison 2024 sein erstes Jahr in der Altersklasse Junge Reiter absolviert und mit Bon Ton dem deutschen Team zu EM-Bronze in der Vielseitigkeit verholfen. Als Junior gab es zuvor Einzelgold (2022), sowie Gold und Bronze mit dem Team. Wie sein Vater ist Mathies Rüder im Springen sehr sattelfest. Beim Deutschen Spring-Derby gelang auf Anhieb Platz zehn und kurz danach Rang elf im britischen Derby in Hickstead. “Ich kann mich momentan gar nicht entscheiden, weil mir beide Disziplinen sehr viel Spaß machen. Aber ich muss mich ja auch gar nicht entscheiden,” bringt es der junge Reiter auf den Punkt. Es besteht gar keine Notwendigkeit. Die Derby-Erfahrung in Hamburg – als jüngster Teilnehmer – und in Hickstead bewertet er “mindestens so hoch wie den Juniorentitel 2022”. Die umsichtige und kluge Reitweise des Insulaners hinterließ international viel Eindruck – Springsport-Legende Nelson Pessoa (Brasilien), mit sieben Derby-Siegen Rekordhalter, schickte sogar eine Nachricht, dass er Mathies die Daumen drückt.  

Der Wechsel in die Altersklasse Junge Reiter fiel dem Insulaner leichter als anderen. “Das liegt daran, dass ich vorher schon im Springen und der Vielseitigkeit Prüfungen geritten habe, die höher angesiedelt sind,” weiß Rüder um das Privileg, gute Pferde und gute Ausbilder in der Familie zu haben, “für alle, die das nicht konnten und vielleicht auch nicht die Pferde dafür haben, ist das ein großer Schritt und viel schwerer.” Für das Jahr 2025 hat Mathies Rüder neue Ziele: Die Vielseitigkeits-EM als Höhepunkt, denn in dieser Disziplin sieht sich der angehende Pferdewirt mit vier Pferden sehr gut aufgestellt. Aber auch die VR Classics in Neumünster mit der neun Jahre alten Stute Calesta und der bundesweite U25 Springpokal haben einen Platz auf der Wunschliste, so wie auch ein Nationenpreis Springen….

FEI-Aufruf zum online-voting am 5. Oktober.

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