Trauer um Dr. Herta Steiner

Trauer
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Frau Dr. Herta Steiner, eine bedeutende Persönlichkeit der Pferdezucht in Sachsen und Thüringen, verstarb am 21. Oktober im Alter von 99 Jahren. Als erste Frau in Deutschland leitete sie 1955 ein Hengstdepot. Ihre bemerkenswerten Beiträge zur Pferdezucht und ihre zahlreichen Ehrungen sind unvergessen.

Das Landgestüt Moritzburg und die deutsche Pferdezucht trauern um Frau Dr. Herta Steiner, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Pferdezucht in Sachsen und Thüringen und darüber hinaus. Als erste Frau in Deutschland, wurde sie 1955 mit der Leitung eines Hengstdepots (Landgestüt) betraut. Dr. Steiner starb am 21. Oktober im Alter von 99 Jahren.

Geboren im Sudetenland (heute Tschechien), kam Herta Steiner nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Mecklenburg, konnte durch glückliche Umstände in der Fachschule für Landwirtschaft in Mischütz (Sachsen) die Oberstufe besuchen und anschließend ein Landwirtschaftsstudium an der Universität in Leipzig absolvieren. 1953 promovierte sie an der Universität Rostock und wurde im selben Jahr zur Betriebsleiterin im VE Gut Redefin berufen. Ab Oktober 1955 war sie Direktorin des staatlichen Hengstdepots Redefin. 1959 wurde sie Betriebsassistentin im Hengstdepot Moritzburg, damals unter Leitung von Dr. Hans Joachim Schwark, und leitete bis 1961 als Nebenbetriebsleiterin des Hengstdepots Halle Kreuz das neugegründete Thüringer Hengstdepot in Stotternheim. Noch 1961 wurde sie stellvertretende Direktorin im Hengstdepot Moritzburg und 1962 zur Direktorin der Moritzburger Einrichtung berufen. Dieser Berufung schloss sich 1962 die Prüfung zum Staatlich geprüften Tierzuchtleiter an.

Mit Gründung der Zentralstelle für Pferdezucht beim Ministerium für Land- Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR leitete Dr. Herta Steiner ab 1968 als Direktorin die Pferdezuchtdirektion Süd mit dem Hengstdepot Moritzburg und den Zuchtleitungen in Dresden und Weimar. Bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Dienst im Oktober 1985 gelang es ihr, die sächsisch-thüringische Pferdezucht im Rahmen des Umzüchtungsprozesses vom Arbeits- zum Sport-und Freizeitpferd nachhaltig zu beeinflussen. Dabei musste der Moritzburger Hengstbestand in relativ kurzer Zeit eine zweimalige Umstellung erfahren. Zunächst in der ersten Stufe Reduzierung der Schweren Warmblüter; Einsatz von Englischen Vollblütern und Hengsten Trakehner Abstammung und in der zweiten Stufe Umstellung des Hengstbestandes zu Edlen Warmblütern auf Hannoveraner Grundlage gezogen. Dass es ihr dabei gelang, im Verbund mit den Zuchtleitern und den passionierten Züchtern die Schwere Warmblutzucht als Unikat zu erhalten, ist eines ihrer besonderen Verdienste.

Für ihre besonderen Leistungen erhielt Dr. Herta Steiner im Jahre 1999 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und im Oktober 2001 den Verdienstorden des Freistaates Sachsen. Der Deutsche Reiter-und Fahrerverband (DRFV) ehrte sie mit dem Bronzenen Wagenrad. Von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wurde sie für ihre Verdienste um die Deutsche Pferdezucht mit der Gustav-Rau-Medaille ausgezeichnet. Sächsische Gestütsverwaltung/fn-press

Den ausführlichen Nachruf auf Dr. Herta Steiner gibt es hier.

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