Martina BrueskeDie neuen Besitzer sind bestens bekannt: Mark Bellissimo, Marsha Dammerman, Lisa Lourie und Roger Smith haben ein Agreement mit der Global Equestrian Group um Andreas Helgstrand für das Pferdesportzentrum in Wellington getroffen. Das Unternehmen WI FL Acquisition, LLC, gab am Mittwoch bekannt, dass es eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von Wellington International von der Global Equestrian Group (GEG) unterzeichnet hat.
Das riesige Gelände in Palm Beach/ Florida ist damit zurück bei der “alten” Besitzergemeinschaft. Im Juli 2021 erst hatte die Global Equestrian Group (GEG) um Andreas Helgstrand den Erwerb des Zentrums bekannt gegeben. Inzwischen hat sich die GEG bereits von einigen Einrichtungen (Windsome Farm) als Eigentümer getrennt.
Update 22.35 Uhr: Michael Stone, Präsident Wellington International hat sich nun ebenfalls geäußert. Der Erwerb durch die neuen “alten” Investoren umfasse generell auch die Equestrian Sport Productions (ESP), das Winter Equestrian Festival, sowie die Showgrounds Live platform und das Magazin Chronicle of the Horse, eine der letzten Erwerbungen der GEG. Das Winter Equestrian Festival 2025 wird bereits unter der Regie der Investorengruppe WI FL Acquisition, LLC stehen.
„Dies ist eine außergewöhnliche Gelegenheit, in das bestehende Turniergelände zu investieren, eine bedeutende Erweiterung vorzunehmen und eine neue Führungsspitze zu installieren, um sicherzustellen, dass Wellington der führende Standort für Springreiten, Hunter-Sport und Dressur auf allen Wettbewerbsniveaus bleibt“, erklärte Bellissimo für die WI FL Acquisition, LLC – die Firmierung für die alte Partnerschaft. Bellissimo: „Wir sind einer langfristigen Eigentümerschaft verpflichtet, um sicherzustellen, dass das Turniergelände in Wellington auch für kommende Generationen gedeiht, und gleichzeitig neue Reiter/innen und neue Kreise im Sport willkommen zu heißen.“
Nicht nur “Freunde gemacht”…
Der rührige Unternehmer Bellissimo hatte vor wenigen Jahren das Tryon International Equestrian Center noch vor der endgültigen Fertigstellung schlau zum World Equestrian Games-Standort gemacht. Damals kannte außerhalb der USA kaum jemand auch nur den Namen der kleinen Gemeinde. Es waren dann die letzten WEG der Pferdesportgeschichte. Zuvor konnte der Manager den Wellington Showground 2007 zusammen mit Partnern erwerben. Aus einem Turniergelände für eine recht kleine privilegierte Gruppe wurde ein schnell wachsendes Zentrum mit einer Fülle von Veranstaltungen, die vor allem von Dezember bis März Aktive aus allen Teilen der Welt anlockte – also ein größeres Epizentrum der Springsport-Jet Sets. Das fand bei den Vorbesitzern nicht nur Anklang. “Ich denke, dass Wellington ein privater Club für die wenigen Privilegierten war. Unser grundlegendes Ziel war von Anfang an, die Leidenschaft der Menschen für Pferde zu bedienen. Man muss kein olympischer Reiter sein,” beschrieb Bellissimo 2018 im Rückblick seine Ambitionen. Ein wenig “Kleingeld” war und ist allerdings trotzdem von Nöten, will man sportlich mitmischen. Für die Öffentlichkeit war der Eintritt stets frei, die Saturday Midnights auf dem Gelände ergänzt um Konzerte, Geld wurde mit VIP verdient.
Als CEO für Wellington wurde Murray Kessler benannt. Der einstige Vorstand bei British American Tobacco bekundete bereits, sich auf die Zusammenarbeit mit Wellington-Präsident und Sportdirektor Michael Stone zu freuen. Kessler war bereits Präsident des US-amerikanischen Verbandes (USEF) und ist der Vater der US-Springreiterin Reed Kessler.
Einer der bekanntesten Standorte…
Wellington ist Standort für den größten und am längsten laufenden Veranstaltungsbetrieb für Turnierserien der Welt. Auf dem Gelände werden jährlich 42 Wochen lang Turniere veranstaltet (Springen, Hunter-Class, Dressur und Para-Dressur). Rund 350.000 Zuschauer, 15.000 Pferde und 7.500 Teilnehmer pilgern dafür meist mehrere Wochen zu den Wellington Showgrounds. Ringsum partizipieren etliche Unternehmen vom Equestrian Center, dessen wirtschaftliche Bedeutung auf über 400 Millionen US-Dollar für den Palm Beach County geschätzt wird.
Martina Brueske
