Die von Daniel Wäjersten präsentierte Riet Hazelaar und der von Robin Bakker gesteuerte Y Not Diamant gewannen die beiden Breeders-Crown-Hauptläufe in Berlin-Mariendorf der älteren Pferde – aber auf völlig unterschiedliche Art und Weise.
Geradezu spätsommerliche Temperaturen und optimale Rahmenbedingungen begleiteten den Auftakt des Breeders-Crown-Meetings. Inklusive der Züchterprämie standen für die Teilnehmer der elf Prüfungen rund 140.000 Euro auf dem Spiel und ein Großteil dieser Börse ging an die Bestplatzierten der beiden nach Geschlechtern getrennten Hauptläufe der fünf- bis siebenjährigen Traber. Die Stuten kamen als erste an die Reihe.
Hartnäckige Konkurrenz für Riet Hazelaar
Das Rennen sollte sich zu einem regelrechten Thriller entwickeln! Denn das Deutschland-Debüt des schwedischen Spitzenfahrers Daniel Wäjersten im Sulky der als Topfavoritin gehandelten Riet Hazelaar nahm einen geradezu dramatischen Verlauf. Nach einer Rochade mit Isla (Tim Schwarma) schien für die an die Spitze gestoßene Stutenderby-Siegerin Riet Hazelaar zunächst alles nach Plan zu laufen. Aber als das Feld auf die Zielgerade bog, stellte sich schnell heraus, dass Riet Hazelaar zwei äußerst zähe Gegnerinnen im Nacken hatte.
Als die Stute unter dem Druck der Konkurrenz etwas von der Innenkante wich, stieß hart innen Isla durch und außen flog Samba Pa Ti (Thomas Panschow) heran. Die einen Moment schon geschlagen wirkende Topfavoritin, die von Michel Stassen gezüchtet wurde und für die Farben der Carpe Diem Stables läuft, rettete sich zwar mit einem Halsvorsprung vor Isla und Samba Pa Ti über die Linie. Doch dann begann für Daniel Wäjersten und sein Team eine schier endlose Tortur. Denn die Rennleitung nahm die enge Entscheidung und die Fahrspurveränderung genauestens unter die Lupe und erst nach einer für den Sieger sicherlich ewig erscheinenden Wartezeit von über zehn Minuten wurde das Resultat bestätigt. Ohne Strafen kamen allerdings weder Daniel Wäjersten (Nichteinhaltung der Spur) als auch Tim Schwarma (Hineinstoßen in eine nicht weit genug geöffnete Lücke) davon.
Verglichen mit diesem dramatischen Traber-Krimi ist die Geschichte des Hauptlaufs der fünf- bis siebenjährigen Hengste und Wallache relativ schnell erzählt. Denn das Rennen wurde zu einer One-Horse-Show des alles überragenden Y Not Diamant, dessen Fahrleine „Mr. Derby“ Robin Bakker (NED) in seinen Händen hielt. Rein von den Papierformen her schien die Prüfung durchaus offen zu sein und nicht nur der spätere Sieger, sondern auch Toto Barosso sowie Days of Thunder stellen quasi trabende Geldschränke dar, welche die 200.000-Euro-Gewinnsummengrenze längst geknackt haben.
Am Ende war es einzig und allein der von Max und Andreas Schwarz für die eigenen und die Mitbesitzerfarben der Familie Krogmann gezüchtete Y Not Diamant, der die Show gestaltete. Robin Bakker ließ den Wallach sofort an die Spitze schießen und als sich der Schwarzbraune bereits 500 Meter vor dem Ziel entscheidend von seinen Konkurrenten löste, waren die Würfel gefallen. Lediglich der im Rennen stets an zweiter Stelle platzierte Zaire Heldia (Jaap van Rijn) konnte dem die Tagesbestzeit von 12,2/1.900m trabenden Triumphator mit anderthalb Längen Rückstand einigermaßen folgen. Weitere dreieinhalb Längen dahinter schnappte sich der von Johan Untersteiner pilotierte Toto Barosso, der unterwegs in der vierten Position außen alles optimal vorgefunden hatte, das dritte Geld.
Tom Karten und Arionas BE gewinnen Amateurprüfung
Das Rahmenprogramm wurde von einer Amateurprüfung eröffnet. Sie wurde zur Beute von Tom Karten, der mit Arionas BE, der auf der Schlusshalben in der Außenspur gewaltig aufs Gaspedal drückte und den Piloten Don Timoko (André Pögel) sicher abfing. Mit seinem 17. Saisonsieg liegt Karten, der außerdem noch vier weitere Erfolge in offenen Rennen erzielt hat, in der deutschen Amateurfahrerwertung weiterhin auf Platz eins. Via Wettstar.de wird der Sonntag der Breeders Crown auch am heutigen Sonntag im Stream zu sehen sein.