Breeders Crown Berlin: Fulminanter Endspurt in Berlin um die “Kronen”

Michael Nimczyk und sein Sieger Naikey in Berlin, samt Team und Traberpräsident Peter Weihermüller (re.). (Foto: Lingk)

Der Hauptteil der Breeders Crown-Gesamtdotierung in Höhe von rund 190.000 Euro auf der Rennbahn Mariendorf in Berlin ging an den deutschen Champion Michael Nimczyk und den niederländischen Spitzenfahrer Robin Bakker, die insgesamt sechs Rennen gewannen. Michael Nimczyk bezwang mit Karin Walter-Mommerts Stute Neikey die Derby-Siegerin Nortolanda und gewann mit Aladin noch einen weiteren Breeders-Crown-Hauptlauf. Robin Bakker schlug beim Kampf um die begehrten symbolischen Kronen ebenfalls zwei Mal zu.  

Naikey bezwingt Derbysiegerin Nortolanda

Der zweite Tag des Berliner Breeders-Crown-Meetings war vollgepackt mit sportlichen Großereignissen. Inklusive der Züchterprämie wurden rund 190.000 Euro an die Bestplatzierten verteilt und im Blickpunkt stand vor allem eine noble vierbeinige Lady: Die Stutenderby-Siegerin Nortolanda, die sich mit ihrem Trainer Michel Rothengatter aufgrund der Regularien diesmal ausnahmsweise nicht mit den Hengsten und Wallachen, sondern lediglich mit ihren vermeintlich schwächeren Geschlechtsgenossinnen auseinanderzusetzen hatte. Von der Papierform her schien die Aufgabe für die Bird Parker-Tochter fast schon ein “Elfmeter ohne Torwart” zu sein. Denn nach ihrem sensationellen Mariendorfer Triumph hatte die Braune im Anschluss in Wolvega auch noch das hochdotierte TCT Derby der Vierjährigen für die Farben ihrer Besitzer- und Züchterfamilien Gerrits und Schavemaker gewonnen. Damit überschritt sie trotz ihres jugendlichen Alters bereits die 200.000-Euro Gewinnsumme-Marke – mehr Geld, als alle ihrer acht Hauptlauf-Gegnerinnen zusammengerechnet erzielt hatten. 

Doch am Ende geriet der Lauf zu einer faustdicken Überraschung: Denn es war nicht das Team von Nortolanda, das nach dem Hauptlauf der vierjährigen Stuten im Winner-Circle erschien. Sondern die Mannschaft von Michael “Meicky” Nimczyk, der die von Koop Bijerk gezüchtete Naikey aus dem Besitz von Karin Walter-Mommert zu einem Taktisch klugen, grandiosen Triumph gesteuert hatte. Als Nimczyk in den Augenwinkeln sah, dass nicht nur Naikey sondern auch Nortolanda einen guten Start erwischt hatte, übernahm er kurzzeitig die Spitze, um dann vor den Tribünen Nortolanda vorbeizulassen und seiner Stute im Fahrwasser der Derby-Siegerin einen idealen Verlauf zu servieren. Naikey konnte ihre Reserven schonen und das machte sich bezahlt: Auf den letzten 150 Metern drehte die für die achtfache Quote gehandelte Herausforderin Naikey den Spieß gegen die Ultrafavoritin Nortolanda um. In 12,4 sec. auf 1.900m stellte Naikey ihre Bestmarke auf die Zehntelsekunde genau ein.

Berlin für Bakker “eine Reise wert”

Einen großartigen Tag erwischte in Berlin-Mariendorf Robin Bakker, der den von der Familie Schwarz gezüchteten Zoom Diamant zu einem beeindruckenden Erfolg steuerte. Der im Derby-Vorlauf aufgrund einer gesundheitlichen Indisposition gescheiterte Traber der Ställe MS Diamanten und Holzapfel zeigte nun wieder seine wahre Qualität. Nachdem Zoom Diamant zunächst an zweiter Stelle innen gelegen hatte, wechselte er hinter dem sofort in Front geschossenen Ois Tschikago (Christoph Schwarz) kurz vor dem Einbiegen in den trotto.de-Bogen in die zweite Spur. In einem langen und packenden Endkampf bezwang Zoom Diamant seinen ebenfalls herausragend agierenden Kontrahenten in 12,5/1.900m mit einer halben Länge Vorsprung. Absolut sehenswert war auch der Schlußspurt von Noah Newport (Rick Wester), der sich nur eine Halslänge hinter Ois Tschikago den dritten Rang sicherte.  

Robin Bakker (vorn) und Zoom Diamant. (Foto: Marius Schwarz)

Aladin aus Hamburg glänzt in Berlin

Obwohl er erst drei Jahre alt ist, gilt Albert Darbovens Aladin bereits als großer Star und ist der König seines Jahrgangs.  Michael Nimczyk pilotierte den Dunkelbraunen aus der Zucht und dem Besitz Darbovens unter Rekordverbesserung auf phänomenale 12,7/1.900m. An der Spitze wurde sofort enormes Tempo gefahren und Aladin, der nach dem Start zunächst an dritter Position gelegen hatte, konnte sich zu keinem Zeitpunkt eine Ruhephase gönnen. Der Baltimore As-Sohn wurde auf der Schluss-Halben aber immer stärker und als das Feld im Einlauf auseinander fächerte, war er es, der mit einem Halsvorteil gewann.  

Der Hauptlauf der zweijährigen Stuten mündete in einen Erfolg der von Lara Bartels gezüchteten und von Christoph Schwarz gesteuerten Xalina B aus dem Besitz der Familie Lindinger. Schwarz gab schon in der Startphase mächtig Gas und übernahm rasch das Kommando. Xalina B führte zeitweilig mit deutlichem Vorsprung – doch im Einlauf erfolgte ein vehementer Vorstoß der anfangs nur fünft-platzierten Arcania S (Dennis Spangenberg) und erst nach Auswertung des Zielfotos stand der Triumph von Xalina B in 18,0/1.900m fest. Wesentlich schneller – nämlich in 14,6/1.900m – war der von der Familie Schmaus für die eigenen Farben und denen der SPK GmbH gezüchtete Fragolino Rosso mit Robin Bakker im Pendant der zweijährigen Hengste und Wallache unterwegs.

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