Die WBFSH (Weltverband der Sportpferdezuchten) hat die Ranglisten der erfolgreichsten Züchter/innen herausgegeben. Dabei schneiden die deutschen Züchter und Züchterinnen gut ab und der Holsteiner Verband belegt sogar Platz eins im Ranking Vielseitigkeit. In der Abteilung Dressur rangiert der Oldenburger Verband auf Platz zwei und das Westfälische Pferdestammbuch auf dem dritten Platz vor dem Hannoveraner Verband.
Posthum hat Silke Druckenmüller, die 2023 im Alter von 45 Jahren verstarb, den Breeder-Award Dressur gewonnen. Die von ihr gezogene Trakehner Stute TSF Dalera BB bescherte der Druckenmüller-Zucht zum vierten Mal in Folge Platz eins. Olympiasiegerin Dalera stammt ab von Easy Game a.d. Dark Magic von Handryk. Dalera bescherte ihrer Reiterin Doppelgold bei den Olympischen Spielen in Tokio und in Paris, sowie dreimal Gold bei Europameisterschaften. Die 17 Jahre alte Stute geht nun auf eine kleine Abschiedstour, u. a. beim Trakehner Hengstmarkt in Neumünster (28. – 30. November) und in Basel. Isabell Werths Westfale Emilio von Ehrenpreis a.d. Celina von Cacir x belegt Platz drei und entspringt der Zucht von Heinrich und Wilhelm Strunk. Auf Platz sieben im Ranking hat Bluetooth OLD das Gestüt Lewitz (Paul Schockemöhle) befördert. Der Oldenburger vom KWPB-Hengst Bordeaux a.d. Hannoveraner Stute Lorena von Riccione wurde mit Frederic Wandres Mannschafts-Olympiasieger in Paris.
Heinrich Sterthoffs Westfale Vayron von Vitalis (Daniel Bachmann Andersen) und Stephan Kurz Fidermark-Tochter Freestyle, besser bekannt als Mount St. John Freestyle mit Catherine Laudrup-Dufour, zählen ebenfalls zu den Top-Ten des Dressurzucht-Rankings.
Vielseitiges aus Deutschland
In der Vielseitigkeit führt Volker Göttsche-Götze dank des Holsteiner Wallachs JL Dublin das Ranking an und ist Träger des Breeders-Award. Der dunkelbraune Diarado-Nachkomme a.d. Zarinna von Canto zählte mit Tom McEwen zum britischen Gold-Team der Olympischen Spiele in Paris und war zuvor mit Nicola Wilson mit EM-Gold Team 2021 schon erfolgreich. Sein Reiter schwärmt in den höchsten Tönen vin JL Dublin. Auf dem vierten Platz sieht sich Hindrick Stüvel im Ranking und er ist der Züchter von Julia Krajewskis Holsteiner Wallach Nickel von Numero Uno a.d. Orchidee V von Lorentin. Nickel zählt zum deutschen Olympiateam in Paris und gewann mit seiner Reiterin vor wenigen Tagen das CCIO Boekelo. Zum britischen Olympiagold hat auch Ocke Riewerts (7.) mit London von Landos a.d. Vernante von Quinar beigetragen – London ist Laura Colletts Top-Pferd.
Soviel züchterische Expertise bescherte auch dem Holsteiner Verband Rang eins in der Riege der Zuchtverbände/ Vielseitigkeit. Neben JL Dublin, Nickel und London stehen dafür Pferde wie Fritz Waschmanns Diabolo von Diarado-Aljano (23.), der mit dem US-Amerikaner William Coleman erfolgreich ist. Der Hannoveraner Verband belegt Platz sechs, insbesondere dank seines vielseitigen Aushängeschildes fischerChipmunk FRH (v. Contendro I), der mit Michael Jung Olympiasieger wurde. Züchter des Wallachs sind Sabine und Dr. Hilmer Meyer-Kulenkampff.
Checker beschert Wolfgang Kipp Platz zwei
Der westfälische Schimmel Checker von Comme il Faut a.d. Pamina von Come On katapultierte den Ankumer Züchter Wolfgang Kipp auf Platz zwei des weltweiten Zuchtrankings Springen. Dem Schimmel verdankt Christian Kukuk den größten Erfolg seiner Laufbahn, den Olympiasieg in Paris. Drei weitere deutsche Züchter zählen mit ihren Pferden zu den Top-Ten des Rankings Springen. Auf Platz vier wird der Name Reimer Detlef Hennings geführt. Er zeichnet verantwortlich für Casturano von Castelan a.d. Bantura von Canturo, das Spitzenpferd des irischen Springreiters Connor Swail. Christoph Schörnig (7.) ist der Züchter von Richard Vogels Hannoveraner Cydello von Cascadello a.d. For Evita von Forsyth. Und Erich Westphal (8.) hat die Holsteiner Stute Corsica X von Connor a.d. Tiamo von Corofino II gezüchtet, mit der Rene Dittmer in den USA und Europa erfolgreich ist.
Oldenburg und Westfalen in der Dressur auf dem Podium
Besonders erfolgreich war die deutsche Pferdezucht einmal mehr in der Dressur. Auch wenn hier das KWPN erneut die Nase vorn hat, folgen doch mit Oldenburg, Westfalen und Hannover gleich drei deutsche Zuchtverbände auf den Plätzen zwei bis vier. Für den Oldenburger Verband punkteten dabei vor allem drei Olympiapferde: der Mannschafts-Olympiasieger Bluetooth OLD sowie der von Isabell Freese für Norwegen vorgestellte Totilas-Sohn Total Hope OLD und der für Schweden startende Lodbergener Hengst Dante Weltino OLD. Ebenfalls für Oldenburg punkten konnte Maxima Bella sowie die beiden Destano-Nachkommen Denoix PCH und Drombusch. Die meisten Punkte für das drittplatzierte westfälische Pferdestammbuch gingen auf das Konto von Isabell Werths Emilio und Vayron.