Ein deutsches Pferd im Fünf-Millionen-Rennen in Paris Longchamps und schon wird der Wetterbericht zur Temperatur-, Niederschlags- und Windlage in der französischen Hauptstadt zu einem Thema. Denn: Die Bahn muss gut sein für das aktuell erfolgreichste deutsche Rennpferd Fantastic Moon. Der übrigens ist am Freitagabend gen Frankreich gereist und wenn dann alles prima passt, dann soll der vierjährige Hengst mit Rene Piechulek im Sattel auch im “l`Arc” starten. Nicht anderes würde auch Sinn ergeben. Fantastic Moon blickt – Stand jetzt – in absehbarer Zeit einer Karriere als Deckhengst entgegen und dafür ist sein aktuelles GAG von über 100 Kilogramm durchaus ein Argument in der Vollblutzucht. Der letzte deutsche Arc-Sieger, Torquator Tasso (2021), führt bereits ein famoses Dasein als Vater künftiger Fohlengenerationen….
Das tatsächlich erstaunliche an dieser Situation ist die Art und Weise, in der die Frage “Startet Fantastic Moon oder nicht?” in den Internetforen der Galoppbeflissenen diskutiert wird. Das reicht von offenem Interesse bis zu latent übergriffigen Formulierungen. Wer, wenn nicht Trainer und Besitzer – in diesem Fall eine Besitzergemeinschaft namens Liberty Racing – können die Antwort geben? Jene, deren Interesse sich hauptsächlich auf das Wetten konzentriert? Oder jene, die zumindest fest daran glauben, dass sie eigentlich eine tiefere Kenntnis davon haben, ob ein Pferd Rennen laufen sollte und wenn unter welchen Bedingungen? Beiden Gruppen darf man unterstellen, dass sie rein gar nichts mit Fantastic Moon zu tun haben und folglich auch keinerlei Risiken und Verantwortlichkeiten eingegangen sind. Es ist ein schmaler Grat zwischen Meinungsäußerung und Anmaßung.
Der Samstag soll übrigens laut wetteronline.de sonnig und trocken in der französischen Hauptstadt sein, der Sonntag bewölkt, kühl, aber mit geringer Niederschlagswahrscheinlichkeit und generell weht ein leichter Wind aus Südost. Und ganz sicher wird am Sonntag ein Pferd den Qatar Prix de l`Arc de Triompe gewinnen. Wetten?