Tag des Altwürttemberger Pferdes – mit Bestandsschau und Vergabe von Staatspreisen – am 12. Oktober

Das Altwürttemberger Pferd wird landläufig auch „Herr und Bauer“ genannt: Marbacher Landbeschäler LVV Aragon v. Artus – Schalk (Züchter: Meinrad Maurer) (Foto: Horst König)Das Altwürttemberger Pferd wird landläufig auch „Herr und Bauer“ genannt: Marbacher Landbeschäler LVV Aragon v. Artus – Schalk (Züchter: Meinrad Maurer) (Foto: Horst König)

Am 12. Oktober findet die Bestandsschau des Altwürttemberger Pferdes in Marbach statt. Ab 9 Uhr werden ca. 40 Stuten, Hengste und Wallache dieser vom Aussterben bedrohten Rasse bei der Bestandsschau in der großen Reithalle des Haupt- und Landgestüts Marbach präsentiert. Die Prämierung der Pferde bildet den Auftakt zu einem spannenden Schauprogramm, das ab ca. 13 Uhr die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten des Altwürttemberger Pferdes in den Mittelpunkt rückt.

Warum ist diese Schau so besonders?
Die Bestandsschau findet nur alle zehn Jahre statt und ist ein entscheidender Schritt zur Sicherung der Altwürttemberger Pferde. Diese historische Rasse, die bis in die Nachkriegszeit hinein sehr geschätzt war, wird nun durch ein umfassendes Erhaltungsprogramm unterstützt. Ziel ist es, die noch vorhandenen Altwürttemberger-Gene zu bewahren und den das äußere Erscheinungsbild der Rasse zu vereinheitlichen. Im Rahmen dessen sollen möglichst viele Altwürttemberger Pferde mit der „linearen Beschreibung“ und einer erweiterten Vermessung erfasst werden, um weitere Zuchtmaßnahmen einzuleiten.

Das Altwürttemberger Pferd
Das Altwürttemberger Pferd ist ein lebendiges Stück Kulturgut. Die Rasse entstand im 19. Jahrhundert auf Geheiß König Wilhelm I. Bis in die Nachkriegszeit hinein waren die landläufig „Herr und Bauer“ genannten Pferde sehr begehrt. Der 1988 gegründete Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes hat sich dem Schutz und Erhalt dieser einzigartigen Rasse verschrieben. Dank des Zuchtprogramms „Gezielte Paarung“ und der Unterstützung durch das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, dem Haupt- und Landgestüt Marbach und dem Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, hat sich die Population stabilisiert. Seit dem Jahr 2013 ist das Zuchtbuch geschlossen. Derzeit sind etwa 50 Stuten im Zuchtbuch eingetragen, und acht Hengste stehen den Züchtern zur Verfügung. Wie bereits 2023 wurde ein Hengst im Frischsamenversand über die EU-Besamungsstation Offenhausen des Haupt- und Landgestüts Marbach angeboten. Zudem bieten biotechnologische Verfahren Unterstützung beim Erhalt der genetischen Vielfalt: Tiefgefriersamen von aus der Zucht ausgeschiedenen Hengsten und Embryotransfer können helfen, wichtige Stuten- und Hengstlinien zu konsolidieren.

Seit 2015 stiegen die Bedeckungszahlen wieder an, was insbesondere auf das geförderte Zuchtprogramm „Gezielte Paarung“ zurückzuführen ist. Unterstützung erhielt die Rasse zudem von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) durch die Proklamation als „Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2018“.

Die Zuchtleiterin des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg, Dr. Carina Krumbiegel, bietet Zuchtberatung an, um im Erhaltungszuchtprogramm Inzucht zu vermeiden, die Population zu konsolidieren und für die Züchter individuelle Zuchtfortschritte zu erreichen.

Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, der Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes und das Haupt- und Landgestüt Marbach freuen sich über zahlreiche Zuschauer, der Eintritt ist frei.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Weitere Informationen zum Altwürttemberger Pferd finden Sie auf www.altwuerttemberger.de und beim Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes.

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