Den 36. Friedensreiterpreis des Westfälischen Reitervereins erheilt in Münster Jessica von Bredow-Werndl. In jedem Jahr ist die Preisverleihung ein bedeutendes Rahmenereignis beim “Turnier der Sieger”. Die zweimalige Doppel-Olympiasiegerin hat ihre Trakehner Stute TSF Dalera BB gerade aus dem Turniersport verabschiedet – jetzt würdigte der Preis ihre Bemühungen um gutes Dressurreiten, um vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Sportpartner Pferd und nicht zuletzt die gemeinsamen Erfolge von Dalera und von Bredow-Werndl.
Der Friedensreiter geht zurück auf das Ende des 30-jährigen Krieges. Die Botschaft von den durch Verhandlungen erreichten Frieden trugen reitende Boten durch das Land. An diese Botschaft knüpft der Friedensreiterpreis an. Laudator Hendrik Snoek stellte in den Mittelpunkt, wofür Jessica von Bredow-Werndl steht: “Erfolge, untadeliges faires Auftreten und Einsatz für und Vorleben von harmonischem, vertrauensvollem Zusammenleben von Mensch und Pferd. Das Vertrauen, das in vielen Jahren aufgebaut wurde und das für die Preisträgerin die entscheidende Basis nicht nur für ihre tägliche Arbeit, sondern auch für das Leben mit den Pferden so wichtig ist, hat sich in den entscheidenden Sekunden des Rittes mit Dalera BB beim Mannschaftswettbewerb bezahlt gemacht“, unterstrich Snoek mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris. „Mit diesem Ritt hat sie gezeigt, dass das Zusammenspiel von Reitern und Pferden auf der Basis des über viele Jahre aufgebauten Vertrauens das Geheimnis und die Grundlage größter Erfolge ist.“
Auch Jessica von Bredow-Werndl selbst betonte die Verantwortung jedes einzelnen Reiters für die Darstellung des Reitsports nach außen und rief dazu auf, noch schneller Konsequenzen zu ziehen und Veränderungen anzustoßen, wenn negative Entwicklungen im Pferdesport sichtbar seien. Es sei wichtig, so die Dressurreiterin, gemeinsam dafür zu kämpfen, den Reitsport wieder in ein positives Licht zu rücken. Dabei betonte sie vor allem das „Wir“ – es komme darauf an, „gemeinsam“ zu agieren. Auch die Olympiasiegerin sieht sich wie viele andere auch z.T. heftigen und nicht immer von Sachkenntnis getragenen Diskussionen über den Dressursport und ihre Stute ausgesetzt.