Die Pferde aus dem Ausland sind in vielen Top-Rennen der bisherigen Grossen Woche auf der Galopprennbahn Baden-Baden das Maß aller Dinge. Auch im Coolmore Stud Baden-Baden Cup (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.800 m), gesponsert von einer der weltweit führenden Zuchtstätten in Irland, dominierten zwei Stuten aus Frankreich: Magical Hope, in Beaupreau von Henri-Alex Pantall für den Godolphin-Stall von Muhammad bin Raschid al Maktum vorbereitet, sicherte sich nicht unerwartet die Siegprämie von 15.000 Euro vor ihrer “Landsfrau” Bubble Sign.
Magical Hope stammt aus guter Familie, ist eine Tochter des Galopp-Weltstars Frankel und verteidigte unter Jockey Adrie de Vries nach frühem Vorstoß auf der Geraden einen Hals-Vorsprung gegen die heranfliegende Bubble Sign aus dem Rennstall Zak Bloodstock (FRA) und trainiert von Mikel Delzangles. „Es war sehr viel Tempo im Rennen, das kam uns sehr entgegen. Wir waren etwas früh vorne, aber es hat gereicht“, freute sich Adrie de Vries nach dem bisherigen Karriere-Höhepunkt der von ihm pilotierten dreijährigen Pferdedame.
Bubble Sign wurde immer stärker und hätte es wenig weiter vielleicht sogar geschafft. „Eine sehr gute Leistung auf dieser Ebene, sie ist ein tolles Rennen gelaufen“, versicherte ihr Betreuer Mikel Delzangles.
151. Zukunftsrennen – Santagada gewinnt
Das über 1.400 Meter führende und mit 55.000 Euro dotierte Zukunftsrennen für zweijährige Pferde, das Renate und Albrecht Woeste in Baden-Baden ermöglichen, gewann eine Stute aus dem Besitz des Gestüts Park Wiedingen. Santagada ist eine Tochter des Wiedingen-Hengstes Soldier Hollow, den Gestütschef Helmut von Finck einst als Jährling erwarb. Santagadas Mutter Salve Venezia ließ das Gestüt Höny-Hof in Irland von Soldier Hollow decken und verkaufte das daraus entstandene Stutfohlen an das Gestüt Park Wiedingen. Trainer PSaeter Schiergen verpflichtete Sibylle Vogt für das Gruppe III-Rennen und konnte 32.000 Euro Siegprämie an die stolzen Besitzer nach einem sicher heraus gelaufenen Sieg vermelden.
Verpflichtende Vorbilder
Mit seinen Halbbrüdern Loft und Lordano – beide Gruppe II-Sieger – hat der dreijährige Lord of England-Sohn Louvre sehr verpflichtende Vorbilder. Eine ähnliche Karriere scheint durchaus programmiert, denn der Stil des zweiten Karrieretreffers beim erst dritten Start war atemberaubend. Im Preis der BBAG Jährlings-Auktion 2024 (52.000 Euro, 2.400 m), die am Freitag wieder Deutschlands Top-Pferdeversteigerung des Jahres sein wird, lief der 3,3:1-Co-Favorit von einem der letzten Plätze dem ebenso stark gewetteten Argentum mühelos davon. Jockey Rene Piechulek ritt den Schützling des Mülheimer Erfolgstrainers Marcel Weiß mit enorm viel Vertrauen, beorderte ihn ganz an die Außenseite und “zündete” dort den Turbo des dreijährigen Hengstes. Leicht mit eineinviertel Längen schnappte sich Louvre den Siegpreis von 25.000 Euro. Er war seinerzeit bei der BBAG im Besitz seines Züchters geblieben, worüber Manfred Ostermann vom Gestüt Ittlingen sicher froh sein dürfte: „Er hat einen unglaublichen Speed gezeigt“, brachte es der Möbel-Unternehmer auf den Punkt.
Für Trainer Marcel Weiß war vorab klar: „Er war mein größter Mumm des Meetings. Louvre hat mich nicht enttäuscht. Er wurde mit viel Vertrauen geritten, hat einen faszinierenden Endspurt gezeigt und dürfte vor einer guten Zukunft stehen.“
Argentum lief als Zweiter sehr gut, zumal er deutlich mehr Gewicht als Louvre zu tragen hatte. „Wir sind sehr zufrieden, denn ich denke, wir haben nur gegen ein Gruppe-Pferd verloren“, erklärte Lars Wilhelm Baumgarten von Liberty Racing.
Tolles Debüt von Northern Monarch für Conny Whitfield
Wie verwandelt präsentierte sich der vierjährige Northern Monarch (9,4:1) beim ersten Start für die Iffezheimer Trainerin Conny Whitfield in einem 2.400 Meter-Ausgleich III, der vom Start bis ins Ziel mit Hugo Boutin die Gegner beherrschte. Zoey, Azamastan und Arturo komplettierten die Viererwette, die 875,9:1 Euro bezahlte.
Auch im zweiten Viererwett-Rennen gab es einen Außenseiter-Erfolg durch den schon neunjährigen Wallach Tabularasa (17,4:1), der mit Alina Schubert in einem 1.800 Meter-Handicap seinen kürzlichen Treffer wiederholte und Cherub Rock, Alianne sowie Abayyah enteilte. Die Viererwette brachte 2.845,1:1 Euro. Auch im abschließenden 1.400-Meter Handicap gab es durch Melina Ehm einen weiteren Amazonen-Sieg. Die Viererwett-Quote betrug 4.525:1 Euro. Der Wettumsatz in den zehn Rennen belief sich auf 489.405,13 Euro, das ist ein erfreuliches Plus von sechs Prozent gegenüber 2023, wie der Veranstalter Baden Galopp mitteilte.