Flanders Foal & Embryo-Auktion: 76.000 Euro Spitzenpreis in Dublin

Drei, zwei, eins - seins: Flandes Foal & Embryo Auktion in Irland. (Foto: scholten.nl)

Für die Züchter ist es – bei allen Risiken – ein gutes Ergebnis. Den Rest müssen Aufzucht und Haltung erledigen. Das InterContinental Hotel in Dublin direkt am Turniergelände der Dublin Horse Show war Gastgeber der Flanders Foal & Embryo Auktion und wo Reiter/innen und Pferdezüchter/innen so zusammen kommen, entfaltet eine Auktion ja durchaus Sinn. Für den Züchter eines noch ungeborenen Fohlens der Sportstute HH Azur vom Springpferdemacher Cornet Obolensky zahlte ein Bieter 76.000 Euro –  den Spitzenpreis des Abends.

Der Trick: Die Fohlen werden 2025 in Irland zur Welt kommen und können dann dort auch registriert werden und haben später Zugang zu den Nachwuchspferde-Prüfungen. Mehr noch: Die Käufer/innen eines Embryos dürfen sich auch Züchter/in nennen. Das ist prinzipiell ein “Etikettenschwindel”, fällt in Zeiten, in denen viele FN weltweit es bekanntlich nicht schaffen, Züchter-Daten ins FEI-System einzutragen, aber vielleicht nicht ins Gewicht. “Der Enthusiasmus und die große Beteiligung waren für alle ansteckend – auch für uns und die anderen Teilnehmer. Alle hatten einen fantastischen Abend und unsere Kunden kauften Embryonen aus Top-Stammbäume“, resümierten die Auktionsmacher Luk Van Puymbroeck und Gerald Lenaerts zufrieden. van Puymbroeck und Lenaerts sind selbst Züchter. Lenaerts u.a. von Shane Breens Derbypferd, dem Hengst Can Ya Makan.

Die Mutter: “Annie”

Die Begehrlichkeit für das noch ungeborene HH Azur-Fohlen erklärt sich aus dem Sporterfolg der Mutter: Die dunkelbraune HH Azur von Thunder van de Zuethoeve war ein Erfolgspferd des US-Amerikaners Mclain Ward. Mit der braunen Stute – Spitzname Annie – aus der Zucht von Nathalie Beaufort gewann der Springreiter u.a. zwei Rolex Grand Prix, Weltcup-Finalprüfungen und Olympia-Silber mit der US-Equipe in Rio 2016. Beim CHIO Aachen 2023 entschied sich Mclain Ward spontan, seine Sportpartnerin mit 17 Jahren in den Ruhestand zu entlassen. 

McLain Ward und HH Azur im Rolex Grand Prix in Genf 2022. (Foto: P. Schroeder)

Durchschnittspreis von 28.130 Euro

Vier der 24 angebotenen Embryonen im Auktionslot fanden keine Käufer, alle weiteren wurden fünfstellig veräußert, insgesamt wurde ein Durchschnittspreis von 28.130 Euro erzielt. Sieben Mal sind es sportlich hoch-erfolgreiche Stuten wie HH Azur, die als Mütter im Papier stehen. Das garantiert allerdings noch keine späteren Sport-Cracks. Das zweitteuerste ungeborene Fohlen wurde für 60.000 Euro zugeschlagen: Ein Embryo von Richard Vogels Olympiapferd United Touch S aus der sporterfolgreichen Garcia de Muze von Malito de Reve. Eine belgische Züchterfamilie sicherte sich diese Abstammung. Drei us-amerikanische Interessenten erwarben Genetik über die Flanders Foal Auction, mehrere Embryonen wurden von irischen Käufern erworben.

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