Die Donauquelle rund ums Pferd

­ ­ Severin Graf (Bürgermeister Donaueschingen), Matthias Alexander Rath (Turnierveranstalter), Andrina Suter, Hans-Dieter Dreher, Arendt Gruben (Vorstandsvorsitzender bei Sparkasse Schwarzwald-Baar) Kerstin Tritschler (Vertreterin Fürstenhaus) Fotografenhinweis: Roger Müller
­ ­ Severin Graf (Bürgermeister Donaueschingen), Matthias Alexander Rath (Turnierveranstalter), Andrina Suter, Hans-Dieter Dreher, Arendt Gruben (Vorstandsvorsitzender bei Sparkasse Schwarzwald-Baar) Kerstin Tritschler (Vertreterin Fürstenhaus) Fotografenhinweis: Roger Müller

49 Prüfungen, drei Disziplinen, knapp 20 Nationen, Festumzug, Ausstellung, Kinderland, Fohlenauktion – der 70. Geburtstag des Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers im Fürstlich Fürstenbergischen Schlosspark Donaueschingen könnte nicht bunter, sportlicher und geselliger gefeiert werden. So wie sich ganz Paris zwei Wochen lang um die Olympischen Spiele gedreht hat, so wird sich in der Donauquellstadt vom 12. bis 15. September alles ums Pferd drehen.
 
„70 Jahre Turnier ist ein toller Anlass!“, betont Arendt Gruben, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar. „Wir sind als Sparkasse von der ersten Stunde an dabei, insofern freuen wir uns auch wirklich, dass es jetzt eine Fortsetzung des Turniers gibt. Ich glaube, das tut Donaueschingen gut, ist aber auch wichtig über die Region hinaus.“ Donaueschingens Bürgermeister Severin Graf stimmte dem voll zu und ergänzte: „Es ist auch wichtig, dass wir mit dem Turnier wieder mit dem vollen Programm am Start sind, damit die Besucher einen gewissen Wieder-Erkennungswert haben zu früher. Wir sind natürlich auch mit dem Veranstalter zusammen daran interessiert, das Turnier auch weiter zu entwickeln. Also – wir sind für alle Schandtaten offen.“
 
Ebenso wie die Sparkasse und die Stadt gehört auch das Fürstenhaus von der ersten Stunden an zu den Unterstützern und Förderern des Turniers. „Tradition ist für meine Familie sehr wichtig: Wir wollen das Alte mit neuem Glanz erhalten“, betonte S.D. Christian Fürst zu Fürstenberg bei der Kick-Off-Veranstaltung im Marstall der Fürstenfamilie. 1954 hatte die Fürstenfamilie erstmals zu einem Reitturnier geladen. 70 Jahre später hat die Agentur Schafhof Connects GmbH & Co. KG von Matthias Alexander Rath die Zügel des CHI übernommen, in enger Zusammenarbeit mit dem Fürstenhaus, der Stadt Donaueschingen und dem RuFV Schwenningen.
Der Etat des Turniers beträgt rund 2,5 Millionen Euro, darin enthalten sind etwa 400.000 Euro Preisgeld. Rath rechnet mit 40.000 Zuschauern an den vier Veranstaltungstagen, die Reiter und Fahrer anfeuern. 650 Boxen werden für die Turniertage im Schlosspark hergerichtet, um Pferde aus nahezu der ganzen Welt zu empfangen.
 
„Das sportliche Programm ist groß – keine Frage“, Matthias Alexander Rath, Geschäftsführer der Veranstaltungsagentur Schafhof Connects GmbH & Co. KG. „Wir wollten den internationalen Top-Sportlern Prüfungsangebote machen, auch um mit zwei oder drei Pferden zu kommen. Aber wir wollten auch die Region stark mit einbeziehen – die enge Region, aber auch ganz Süddeutschland.“ So sei ein sehr breites und abwechslungsreiches Programm für die Reiter, aber auch für die Zuschauer entstanden.
 
Am Donnerstag bringt das Geburtstagsturnier mit dem großen Festumzug die Pferde direkt in die Stadt – mit mehr als 20 Gruppen und Vereinen aus der Region, insgesamt einigen Hundert Teilnehmern. „Der Umzug ist ja so etwas wie der Startschuss für das Turnier, der Eingangschor“, betont Bürgermeister Graf. „Das Turnier wird in die Stadt getragen, Turniergelände und Stadt bilden durch diesen Umzug eine Einheit und die Bürger und Bürgerinnen Donaueschingens identifizieren sich voll mit dem Turnier.“
 
Am Freitagabend ab 19.30 Uhr tauchen die Zuschauer mit der Jubiläums-Gala präsentiert von der Sparkasse Schwarzwald-Baar noch einmal in die vergangenen 70 Jahre Turniergeschichte ein. Zwei Stunden, in denen Wegbegleiter und EM-Helden auftauchen, in denen Filmausschnitte die Historie noch einmal erleben lassen und in denen mit herausgepickten Show-Highlights Action, Vielfalt und Emotionen rund um das Pferd in den Bann ziehen. „Für uns wird das eine schöne Geburtstags-Party zum 70.“, freut sich Gruben.
 
Allein 26 Prüfungen sind für die internationalen Spring-Profis und -Amateure ausgeschrieben. Der Höhepunkt winkt am Sonntag mit dem Großen Preis – S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis präsentiert von CPA Lichtkonzept. Hier messen sich die besten des Wochenendes im internationalen Drei-Sterne-Springen auf dem großen Rasenplatz, den sich Bundestrainer Otto Becker auch so gut noch mal als Championatsplatz vorstellen könnte. Einer, der weiß, wie es sich anfühlt die Ehrenrunde des Großen Preises in Donaueschingen anzuführen, ist Hans-Dieter ‚Hansi‘ Dreher, Mitglied im Olympiakader Springen. 2017 hat er mit der gerade mal neunjährigen Berlinda, 2018 im Sattel von Embassy diesen Höhepunkt gewonnen.

„Die schwersten Turniere wie Aachen und Calgary sind alle auf Rasen, deswegen ist es für uns und unsere Pferde auch wichtig, auf Rasen zu reiten“, erklärt Dreher. „Ich persönlich reite sowieso sehr sehr gerne auf Rasen und habe immer das Gefühl, die Pferde haben auf Rasen noch etwas mehr Spaß. Und dann ein Platz wie in Donaueschingen – wie kann man es sich besser vorstellen.“ Dreher ist ein Fan von Donaueschingen – auch aus der Historie heraus: „Ich habe hier vor 28 Jahren meinen ersten großen Erfolg feiern können als ich den HGW-Preis der Zukunft gewann. Das war mein erster richtiger Paukenschlag.“

Gleich zwei große Touren locken internationale Spitzen-Dressurreiter in den Fürstlich Fürstenbergischen Schlosspark: einmal die Tour mit Grand Prix Special, einmal mit der Grand Prix Kür, beide Touren auf internationalem Vier-Sterne-Niveau. Die Schweizer Dressurreiterin Andrina Suter war gerade mit Fibonacci als Einzelreiterin bei den Olympischen Spielen in Paris am Start. Fibonacci hat im Moment noch Pause und peilt in Donaueschingen seinen ersten Start nach Olympia an: „Ich war früher mit meinem Großvater in Donaueschingen zum Zuschauen, das war immer ein Riesen-Highlight für uns als Kinder“, erzählt die Olympiareiterin. „Natürlich war es immer ein Traum, selbst mal hier reiten zu dürfen. Vor einigen Jahren war ich tatsächlich schon mal in Donaueschingen am Start bei den ‚Stars von Morgen’. Damals habe ich eine Abschwitzdecke gewonnen, die ist heilig (lacht). Und dieses Jahr komme ich jetzt zum ersten Mal für die Große Tour und freue mich sehr!“

Hinzu kommen fünf nationale bzw. regionale Serien, drei hochklassige Finals und zwei regionale Prüfungen für die Jüngsten – das Dressurprogramm des CHI Donaueschingen stellt sich breiter denn je dar. Eine absolute Premiere feiert in Donaueschingen das Finale des Piaff-Förderpreises für Deutschlands beste U25-Dressurreiter. 2000 wurde die Serie, unterstützt von der Liselott Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports, als Pilotprojekt ins Leben gerufen, seither hat sie sich als Sprungbrett der Extraklasse bewiesen: acht der letzten zehn Finalsieger sind erfolgreich im internationalen Grand Prix-Sport angekommen. 2024 findet das Finale zum ersten Mal in Donaueschingen und zum ersten Mal als Outdoor-Station statt. Unter den Finalqualifizierten sind gleich drei aus dem diesjährigen U25-EM-Team, das bei der Europameisterschaft im österreichischen St. Margarethen Gold gewann: Anna Schölermann, Lia Welschof und Moritz Treffinger.
 
Der Fahrsport ist ein Herzstück des CHI Donaueschingen. 1976 waren die Vierspänner das erste Mal im Schlosspark dabei, schon ein Jahr später haben sie dort ihre Europameisterschaften ausgetragen. 2019 trafen sich die Vierspänner erneut zu ihrem Jahres-Höhepunkt in Donaueschingen und das deutsche Team sicherte sich überraschend Gold! Seitdem hat der Fahrsport an der Donauquelle Pause gemacht, aber in diesem Jahr lassen die Fahrer die Brigach wieder spritzen – und zwar gleich mit zwei Nationenpreisen: der Pferde-Zweispänner und der Pony-Vierspänner. Gerade bei den Pony-Vierspännern rechnet sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger sehr gute Chancen für das deutsche Team aus. „Die Favoriten sind die Holländer“, erklärt ‚Charly‘ Geiger, „aber danach kommen straff die Deutschen.“
 
CHI Donaueschingen für alle – wer es nicht schaffen sollte, vom 12. bis 15. September vor Ort den Pferdesport, Show, Ausstellung die große Jubiläumsgala zu genießen, der kann am Sonntag den Großen Preis – S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis präsentiert von CPA Lichtkonzept von 15.50 bis 17.30 Uhr im SWR-Fernsehen verfolgen. Alle Prüfungen, Show-Acts und auch die Fohlenauktion werden außerdem im Livestream des Internet-Fernsehsenders ClipMyHorse.tv übertragen.
(KiK/pe&pa)
 
Save the date:
das Internationale S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen von 12. bis 15. September 2024.

Tickets gibt es hier:
• www.chi-donaueschingen.reservix.de
• Reservix Hotline: +49-761-888499-99
• in der Tourist-Info Donaueschingen in der Karlstraße 58

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