Bei den Deutschen Meisterschaften der Einspänner in München-Riem hat Anne Unzeitig mit ihrem De Niro ihren Titel erfolgreich verteidigt. Und auch bei den Para-Fahrern steht erneut die alte Meisterin an der Spitze: Alexandra Röder gewinnt nach 2022 und 2023 auch 2024 mit Equiestar Lucie die Goldmedaille.
Zum dritten Mal in Folge steht Anne Unzeitig (Greifenstein) ganz oben auf dem Siegertreppchen der Deutschen Meisterschaft der Einspännerfahrer. Angespannt hatte sie wie in den vergangenen Jahren ihren selbst gezogenen Hannoveraner De Niro, mit dem sie den vierten Platz in der Dressur belegte, das Gelände und den Kegelparcours auf dem sechsten Rang beendete (126,97 Strafpunkte). Das reichte zum knappen Sieg vor Jessica Wächter (Aschaffenburg). Der zwölfjährige FST Charly Brown, 2018 schon Bundeschampion der sechsjährigen Fahrpferde, lieferte seine beste Leistung auf dem Dressurviereck ab, in dem das Gespann aus Hessen die Prüfung auf dem dritten Platz beendete. Im Gelände und im Kegelparcours reichten jeweils der achte Platz um die Silbermedaille zu erringen (127,38 Punkte).
Zum ersten Mal auf dem Treppchen bei den Senioren stand Ciara Schubert (Ketsch), die mit ihrer Stute Lassila im Gelände an die Spitze der 21 Bewerber um die Deutsche Meisterschaft fuhr. Im abschließenden Kegelparcours fielen zwei Bälle, das bedeutete in der Endabrechnung Platz drei (129,64 Punkte). Ciara Schubert kommt aus dem Jugendfahrsport, war 2022 Europameisterin ihrer Altersklasse, nun ist sie auch im Seniorenlager erfolgreich angekommen.
Die Entscheidung bei den Einspännern war denkbar knapp, ein Ball im Kegelfahren konnte wie häufig das Klassement durcheinanderwirbeln. Dieter Lauterbach, Bundestrainer der Einspänner und selbst hochdekorierter Fahrer, gab seinen Schützlingen mit auf den Weg: „Im Kegelparcours wird am meisten gewonnen oder verloren, bleibt achtsam!“ Die Deutsche Meisterschaft in München-Riem hat das wieder unter Beweis gestellt. Mit einer strafpunktfreien Runde hätten auch Jessica Wächter oder Ciara Schubert die Goldmedaille gewonnen.
Mit der amtierenden Deutschen Meisterin Anne Unzeitig, der Vizemeisterin Jessica Wächter und der Siegerin aus der Dressur, Marie Tischer (Mühlheim), gewann die Damenmannschaft aus Hessen überlegen den Länderpokal vor dem Team aus Baden Württemberg mit Ciara Schubert, Jens Motteler und Manuela Hoefs. Thüringen war nur mit zwei Fahrern angetreten, Martin Stötzer und Marlen Falk fuhren in der Ehrenrunde an dritter Stelle.
„München war mal wieder eine Reise wert“, schwärmte Dieter Lauterbach von der Veranstaltung in der bayrischen Metropole. „Das Fahren im Olympiastadion hat schon etwas ganz Besonderes. Wir haben drei Tage sehr guten und sehr fairen Sport gesehen. Die vorgefundenen Bedingungen waren erstklassig, der Grasboden trotz der ergiebigen Regenfälle im Vorfeld des Turniers in sehr gutem Zustand.“
Die Deutsche Meisterschaft der Einspänner war gleichzeitig eine Sichtung für die vom 19. bis 22. September in Le Pin au Haras (Frankreich) stattfindende Weltmeisterschaft. Nominiert sind für das Team Anne Unzeitig, Ciara Schubert und Marie Tischer, als Einzelfahrer bzw. Team-Reserve Ulrike Schmidt, Jessica Wächter und Lars Krüger.
DM Para-Fahren: Alexandra Röder erneut Deutsche Meisterin
Auch bei den Para-Fahrern sind die alten Meister die Neuen. Alexandra Röder (St. Augustin) gewinnt mit Equiestar Lucie in München-Riem ebenfalls zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille. Ihr Sieg war in keiner Phase gefährdet, die Rheinländerin lag in allen drei Teilprüfungen vorn. 105,72 Strafpunkte standen schlussendlich auf dem Konto der Einzel- und Mannschaftsweltmeisterin 2023, das war der überlegene Sieg.
Silber ging, ebenfalls wie im Vorjahr, an Patricia Großerichter (Steinfeld). Angespannt hatte sie ihren bewährten Pony Wallach Gentle-Man, der ihr vor allem mit einer guten Dressur zum zweiten Platz in der Gesamtwertung verhalf (130,40 Punkte). Auch Patricia Großerichter und Gentle-Man gehörten zu dem Team, das 2023 bei der WM der Para-Fahrer Mannschaftsgold gewann, in der Einzelwertung belegten sie auch dort den zweiten Platz.
Yvonne Hellenbrand erreichte mit ihrem Haflinger Wallach Anderson den Bronzeplatz (135,35 Punkte). Jeweils der dritte Rang in der Dressur und im Gelände, sowie im Kegelparcours Platz vier stellten Andersons Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis. fn-press/Christine Meyer zu Hartum