Gestüt Ganschow: 25. Stutenparade mit vollem Haus

Ganschow (Auszug: Hippothek/ Franz Wego). Ein Jubiläum das ans Herz ging und Lust auf mehr macht, erlebten fast 10.000 Besucher auf der überdachten Tribüne und rund um das Veranstaltungsgelände bei 18 Programmteilen an drei Veranstaltungstagen.
Im vorigen Jahr gab es bei den regelmäßigen Besuchern der Ganschower Stutenparaden bedrückte Gesichter, weil es 2023 keine Stutenparaden gab. Die Betriebsabläufe und der Bau der neuen Reithalle forderten die ganze Konzentration der Gestütsleitung. Umso größer war die Freude, als die Shows für dieses Jahr wieder angekündigt wurden.
Der Run auf die Stutenparaden ist ungebrochen. Friedhelm Mencke und Sohn René hatten 18 Programmteile zusammengestellt, die minutiös abliefen. Sie präsentierten Bilder, die wie ein Feuerwerk abliefen und andere, die die Menschen berührten und tief ans Herz gingen. Die Moderation hat der Chef, Friedhelm Mencke, mit seiner markanten Stimme selbst übernommen. Kein anderer kann
Besucher so mitreißen wie er. Das weiß auch sein Sohn René, der die Gestütsleitung innehat und zum Ende des Jahres den Betrieb ganz übernimmt, weil seine Eltern in den Ruhestand gehen.
Im Bild der Verkaufspferde, das René moderierte, bedankte er sich öffentlich bei seinen Eltern für die vielen Jahre der Mühen um das Gestüt. Er sprach aber auch den Wunsch aus, sein Vater möge bei den Stutenparaden, die eine Fortsetzung erfahren sollen, auch zukünftig die Federführung und Moderation übernehmen, „weil das keiner so gut kann wie Du“, rief er ihm zu.
Nachdem Tenor Stefan Fischer ein Trompetensolo intonierte nahm der Nachmittag seinen Lauf. Bereits mit den ersten Sätzen, mit denen der Chef das Eröffnungsbild zum Einmarschieren aufforderte, war Friedhelm Mencke in seinem Element, wie man ihn aus den zurückliegenden Stutenparaden kannte.
Die Eröffnungsparade wurde bei strahlendem Sonnenschein von Yuliya Pantskhava mit der Gestütsstandarte angeführt, der ein Teil der Akteure für die folgenden Bilder folgte. Friedhelm Mencke, mit Ehefrau, seiner Schwester und Sohn René an seiner Seite, gab den Besuchern Einblicke in das folgende Programm. Das enthielt die Klassiker der vergangenen Jahre und zahlreiche neue Bilder.
Gleich beim ersten Bild, dem „Großen Mehrspänner“, gefahren von Manfred Ulrich, einem Urgestein des
Gestüts der 45 Jahre dabei ist, stiegen die Emotionen bei Besuchern und Moderator. Der Zehnerzug mit Schimmel, Füchsen, Braunen und Rappen hielt vor der Tribüne und Friedhelm Mencke verkündete bedauernd, dass Manfred Ulrich das letzte Mal die Leinen in der Hand hat.
Symbolisch übergab er diese an die 24-jährige Vanessa Scholz, die seit vier Jahren im Gestüt
arbeitet und zukünftig den Fahrstall in ihre Verantwortung übernimmt. Der Wechsel auf dem
Fahrerbock dokumentierte das, denn Manfred Ulrich geht in Kürze in den Ruhestand. Es folgte
ein Zuchtbild – Stuten mit Fohlen und danach wurde es bei den „schnellsten Puppenponys“
richtig rasant. Friedhelm Mencke hat auch einen „Comedy“ eingeladen. Der Ukrainer Victor
brachte die Besucher mit seinem Rheinisch Deutschen Kaltblüter Herrmann zum Lachen und
präsentierte sehenswerte Stunts. Das Bild der „Großen freilaufenden Pferdeherde“ erzeugt
stets besondere Momente und Gefühle. Mit Gänsehaut verfolgten die Besucher das Geschehen, als die Herde durch das stilisierte Trakehner Tor galoppierte, das dem aus dem einstigen Trakehnen nachempfunden wurde.
Die Stimme von Friedhelm Mencke schien zu beben, wenn er Satz für Satz von der ältesten Pferderasse der Welt sprach, die durch den Krieg in alle Welt verstreut ist, und das untergegangene Trakehnen in Erinnerung holte. Als die Herde nach zig Galopprunden auf dem Paradeplatz in die Weiten der Ganschower Wiesen entlassen wurde, ging ein wunderschöner Paradetag zu Ende.

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