Neue Deutsche Meisterin der Zweispänner ist Anna Sandmann aus Lähden. Nach 2022 holte sie sich damit zum zweiten Mal den Titel. Vier Mal schon stand die Speditionskauffrau aus dem Emsland außerdem auf dem Silbertreppchen, ebenso oft holte sie Bronze mit dem Zweispänner, in diesem Jahr gewann sie souverän Gold. Mit den Pferden Fredie U, Max van het Rodeland und Edmonda beendete sie die Kombinierte Prüfung mit 111,05 Punkten, vor allem dank ihres Sieges in der Dressurprüfung. Hier hatte sie sich einen stabilen Vorsprung erarbeitet, der vierte Rang in der Geländeprüfung und ein dritter Platz im Kegelfahren bewiesen ihre konstante Form über drei Tage.
Die Silbermedaille in der Meisterschaft ging an Lars Schwitte aus Stadtohn (115,57 Punkte), der mit einem zweiten Platz im Gelände und dem Sieg im Kegelfahren punktete. Ganz knapp hinter ihm (115,64) gewann der Mindener Dennis Schneiders Bronze. Er war der Schnellste im Gelände, im Kegelfahren landete er auf dem zweiten Rang. Platz vier ging an Carola Slater-Diener und Platz fünf an den Titelverteidiger, den Deutschen Meister von 2023, Max Berlage. 20 Zweispänner gingen in Rastede an den Start.
„Anna Sandmann ist eine würdige Deutsche Meisterin“, lobte Bundestrainer Karl-Heinz Geiger die Emsländerin. „Ihre gleichmäßig guten Leistungen sind wahrlich meisterlich. Sie verdient einmal mehr Respekt, weil sie ja parallel zum Zweispänner auch im Vierspänner auf Top-Niveau antritt. In zwei Wochen bei den Deutschen Meisterschaften der Vierspänner in Herchenrode in Hessen ist sie ebenfalls am Start und hat auch dort reelle Chancen auf eine Medaille.“
Die Deutsche Meisterschaft der Zweispänner sollte eigentlich vor zwei Wochen im brandenburgischen Drebkau stattfinden. Da die Veranstaltung dort aber abgesagt wurde, war das Organisationsteam in Rastede kurzfristig eingesprungen und fügten die Deutschen Meisterschaften in ihr ohnehin sehr umfangreiches Oldenburger Landesturnier ein. „Wir sind sehr dankbar, dass die Rasteder eingesprungen sind und die Meisterschaften durchgeführt haben. Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben und die Bedingungen für die Fahrer im Vergleich zum Vorjahr noch einmal verbessert, das Dressurviereck und den Abfahrplatz neu angelegt. Auch das Fahrerlager ist jetzt wesentlich näher am Turnierplatz, das macht uns allen den Ablauf leichter, es war eine tolle Deutsche Meisterschaft“, zieht der Bundestrainer sein positives Fazit. Auch Rainer Bruelheide, Vorsitzender des DOKR-Ausschuss Fahren, lobte die Veranstaltung: „Viele wesentliche Dinge wurden im vergangenen Jahr und auch noch in diesem Jahr vor der Veranstaltung von dem professionellen und durch junge Kräfte verstärkten Team umgesetzt, was auch dazu beigetragen hat, dass sowohl die Anzahl der Teilnehmer wie auch die gezeigten Leistungen der Gespanne einem Championatsniveau absolut würdig waren. Die Stimmung war gut und wir haben tollen Sport gesehen!“
Christoph Sandmann gewinnt Vierspänner-Prüfung
In Rastede fand außerdem eine Kombinierte Prüfung für Vierspänner statt. Hier machte Christoph Sandmann einen regelrechte „Durchmarsch“, gewann alle drei Teilprüfungen und fuhr damit unangefochten zum Sieg. Damit hat Sandmann eine Duftmarke gesetzt, nicht nur im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften der Vierspänner in zwei Wochen. „Christoph hat teilweise neue Pferde, die sich hier schon mal bewährt haben. Das ist gut zu wissen, wenn wir über die Weltmeisterschaft der Vierspänner Anfang September in Ungarn nachdenken“, ordnet Karl-Heinz Geiger den Sieg des Christoph Sandmann ein. Im Hause Sandmann darf jedenfalls nach den Erfolgen in Rastede ordentlich gefeiert werden.
Den Länderpokal der Zweispänner gewann das Team aus Westfalen. Dennis Schneiders, Bernd Brüninghoff und Lars Schwitte holten die Punkte für die siegende Mannschaft. Die Fahrer aus Weser-Ems wurden Zweite vor dem Team aus Sachsen. fn-press/Christine Meyer zu Hartum