Hatte den längsten Speed im My-bed.eu - langer Hamburger - der Adlerflug-Sohn Niagaro und Rene Piechulek. (Foto: galoppfoto.de)Hatte den längsten Speed im My-bed.eu - langer Hamburger - der Adlerflug-Sohn Niagaro und Rene Piechulek. (Foto: galoppfoto.de)

(Hamburg)  Drei Pferde sattelt der Mülheimer Erfolgstrainer Marcel Weiß am Sonntag im IDEE 155. Deutschen Derby. Aber schon vier Tage vor dem großen Highlight des IDEE Derby-Meetings gewann der Coach des früheren Prix de l’Arc de Triomphe-Siegers Torquator Tasso vor 5.120 Zuschauern mit Niagaro das älteste und längste Rennen auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn – den my-bed.eu – Langer Hamburger (Listenrennen, 25.000 Euro, 3.200 m) am Mittwochabend, auch gerne „Hamburg-Marathon der Galopper“ genannt.

Der vom Gestüt Brümmerhof gezogene fünfjährige Sohn des früheren Derby-Helden Adlerflug erinnerte sich in den Farben von Haras Assiro nach einem Aufbaustart zuletzt in Hannover wieder an seine besten Leistungen. Früher hatte Niagaro schon das Silberne Band der Ruhr über weite 4.000 Meter für die Besitzergemeinschaft Liberty Racing 2020 gewonnen und war hier Dritter in einem Auktionsrennen. Ende 2022 wechselte Niagaro bei einer Auktion in Frankreich für 240.000 Euro in den Besitz des Haras Assiro. Nach einem Intermezzo für den französischen Trainer Jerome Reynier kehrte er später nach Deutschland zurück – zu Marcel Weiß, der ihn nun wieder vorsichtig aufgebaut hatte. 15.000 Euro betrug die Siegprämie in Hamburg.

Perfekter Ritt von Rene Piechulek

Nach einem idealen Ritt von Rene Piechulek, der im Blauen Band Alessio steuern wird, wehrte Niagaro als 4,9:1-Chance den lange führenden Sombrero und die Favoritin Nastaria mit anderthalb Längen Vorsprung ab, die ihren Angriff auf der Zielgeraden nicht durchstand. Die anderen Pferde waren früh auf dem Rückzug.

„Niagaro hat nie aufgesteckt. Die Strecke ist die untere Grenze für ihn. Er liebt weichen Boden. Ich hatte unterwegs immer ein gutes Gefühl“, schilderte Rene Piechulek. Sombrero erkämpfte sich spät Rang zwei gegen Nastaria zurück. „Das war eine Top-Leistung und ein erstklassiger Ritt von Bauyrzhan Murzabayev“, versicherte Trainer Dr. Andreas Bolte. „Für Nastaria war es auf dem Boden doppelt schwer“, analysierte Anna Schleusner-Fruhriep Platz drei der Vorjahressiegerin.

Lady Sahara spurtet zum Sieg

Begonnen hatte der Abendrenntag mit einer 1.200 Meter-Prüfung für die zweijährigen Nachwuchsgalopper. Hier sprach lange alles für einen Erfolg der vorne locker zulegenden Favoritin Akronym, doch auf den letzten Metern spurtete die Karlshoferin Lady Sahara noch klar an ihr vorbei. Marian Xaver Weißmeier bereitet die Tochter der Gruppesiegerin Lady Jacamira für das Gestüt Karlshof vor. Seine Einschätzung: „Sie ist ein vernünftiges Pferd, das schon gut gearbeitet hatte. Wahrscheinlich steuern wir nun das Auktionsrennen in Baden-Baden an.“

Pecheur-Premiere als Trainer in Horn

Nachdem in der Auftakt-Prüfung das Team Gestüt Röttgen/Trainer Maxim Pecheur/Jockey Martin Seidl noch mit Platz zwei hatte vorlieb nehmen müssen, gab es in einem 1.350 Meter-Renen schnelle Entschädigung – durch Waria (3,6:1), die auf der Zielgeraden auch Emir in den Griff bekam, während der Favorit West Man früh den Kontakt nach vorne verloren hatte.

„Wir entscheiden von Start zu Start, was wir nun mit ihr machen und hoffen auf eine schöne Saison mit Waria“, erklärte Ex-Jockey Maxim Pecheur, der Siegreiter von Windstoß im Derby 2017 nach seinem ersten Trainer-Treffer in Horn. An diesem Tag fand auch der “Abend der Wirtschaft” statt – der Generalsekretär der CDU Schleswig-Holstein, Lukas Kilian, informierte über den HanseBelt in der NH-Hotel-Lounge, danach ging es auf die Rennbahn, wo er nach dem Rennen von Waria bei der Siegerehrung weilte.

Traumergebnis für Frank Fuhrmann

Mit einem Traumergebnis für Trainer Frank Fuhrmann (Möser) endete ein 1.200 Meter-Handicap, denn der Coach stellte mit der Überraschungssiegerin Mandy’s Girl (Concetto Santangelo), dem hinter Californiagoldrush drittplatzierten Casinomaster sowie Tommorah auf Rang vier gleich drei Pferde in der Viererwette, die nicht getroffen wurde. 

„Ich wollte sie unbedingt in Hamburg reiten“, gab Jockey Michael Cadeddu zu, nachdem er auf Lexi’s Dream (10,6:1) für den zweiten Tagestreffer eines italienischen Reiters gesorgt hatte. In einem 1.350 Meter-Ausgleich III überrollte Cadeddu mit der von Christian Sprengel in Hannover trainierten Stute Big Secret, Grey Sparkle und Savoya. Die Viererwette kletterte auf 460,9:1 Euro.

Der mehrfache Championjockey Bauyrzhan Murzabayev bewies im abschließenden pflanzmich.de-Rennen (Ausgleich IV, 1.600 m) seine Klasse auf dem von Hugo Anton Peeters aus den Niederlanden aufgebotenen Cawthornes Gem (4,8:1), der genau im Ziel die Wende gegen Sideshow Bob schaffte.

Starkes Umsatzergebnis & zwei Jackpots

Der Wettumsatz in den sechs Rennen belief sich trotz sehr regnerischen Wetters auf 236.296,45 Euro. „Wir haben das letztjährige Ergebnis, das ein Rekord war, wieder erreicht. Sehr erfreulich war vor allem der Bahnumsatz“, erklärte Hans-Ludolf Matthiessen, der Vorsitzende des Hamburger Renn-Clubs.

Am Tag des IDEE Deutschen Derbys (Sonntag) wird es zwei attraktive Jackpots geben: 11.533,34 Euro in der Viererwette. Man plant hier eine Garantieauszahlung von 25.000 Euro im Finalrennen des Meetings.  In der V4-Wette gab es ebenfalls keinen Treffer, auch hier wird ein Jackpot offeriert – in Summe von 9.879,52 Euro. Dann wird man voraussichtlich eine Garantiesumme von 25.000 Euro anbieten.

Lotto-Renntag am Donnerstag

Fortgesetzt wird das IDEE Derby-Meeting bereits am morgigen Donnerstag, 4. Juli. Hier werden zunächst fünf Rennen ab 11:20 Uhr am Vormittag ausgetragen, ehe es nach einer Pause mit sechs Prüfungen ab 17:30 Uhr bis in den Abend hinein weitergeht. Höhepunkt ist der Grosse Preis von Lotto Hamburg (Gruppe III).

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