(Wiesbaden) Für den 18-jährigen Emilio war es die Abschiedsvorstellung, für Kasanova de la Pomme steht demnächst ein Nationenpreis im Programm. Das Pfingstturnier Wiesbaden barg große Momente, Überraschungen und versöhnlich schönes Wetter zum Abschluss. Den Großen Preis gewann Koen Vereecke (BEL) vor Anna-Maria Kiuhlmann aus Werder in Brandenburg.
Vereecke und Kasanova de la Pomme absolvierten den Großen Preis im Stechen in fehlerfreien 54,65 Sekunden und gaben damit auch eine gute “Visitenkarte” für St. Gallen ab. Der Longines Nationenpreis in der Schweiz soll das nächste Ziel für den 55-jährigen Belgier und die 14 Jahre alte BWP-Stute sein. Dahinter sorgte das breite Lächeln der 33-jährigen Anna-Maria Kuhlmann für Begeisterung in Wiesbaden. Die Amazone, die im brandenburgischen Werder auf dem Gestüt Bonhomme einquartiert ist, war mit Pegasus Deau Re Mi beste Deutsche in 57,53 Sekunden. Deutlich langsamer als der Sieger aber neben ihm die Einzige ganz ohne Springfehler.
Mit Nicola Pohl (Dagobertshausen) folgte eine weitere deutsche Amazone auf Catz de Sulpice auf Rang drei. Damit war sie erneut besser platziert als die Mitglieder ihrer “Trainingsgruppe”: Richard Vogel/ Cepano Baloubet (6.) und David Will/ Zaccorado Blue (25.). Parcourschef Peter Schumacher “sortierte” anspruchsvoll “durch”. Der Coursedesigner stellte allerdings keine unüberwindlichen Aufgaben.
Emilio sagt “Ciao” – Denoix PCH “Hallo” beim Pfingstturnier Wiesbaden
Am Vorabend hatte Isabell Werth ihren 18-jährigen Emilio abends mit einem Kürsieg in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. Bewegend, denn mit dem Ehrentusch-Nachkommen hat die erfolgreichste deutsche Dressurreiterin ihre sprichwörtliche Geduld bewiesen. Emilios Einstieg in den Sport war nicht leicht. Aufsitzen fand der Wallach “ganz doof”. Matthias Bouten, Bereiter bei der Züchterfamilie Strunk und viele Jahre bei Isabell Werth angestellt, nahm dem Wallach Stück für Stück die Angst vor dem aufsitzenden Reiter. Den Glauben an das Pferd nahm das Isabell Werth genauso wenig, wie die später immer wieder mal durchblitzende Guckigkeit.
Denoix PCH und Katharina Hemmer (Borchen) sertzten am Pfingstmontag ihren im Grand Prix begonnenen Siegeszug fort. Auch den Grand Prix Special gewann das Paar von Fleyenhof – diesmal mit 75,894 Prozent. Dahinter reihte sich diesmal Dorothee Schneider (Framersheim) mit Dayman ein (74,00). Und noch eine Dressurreiterin holte genüber dem Vortag auf: die gebürtige Österreicherin Sandra Nuxoll und Louisdor-Preis-Sieger Bonheur de la Vie gaben ein besseres Bild als im Grand Prix ab. Der 12 Jahre alte Bordeaux-Nachkomme, der im Grand Prix mit Takt, Gleichmaß, schönen Piaffen und Passagen beeindruckte, aber Fehler in den Galoppwechseln, der Traversalte und in der Pirouette produzierte, wurde mit 72,08 Prozent Fünfter.
Bildquellen
- WIESBADEN – Pfingstturnier 2024: www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz
- WIESBADEN – Pfingstturnier 2023: www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz