Der Oldenburger Famoso OLD, Championatspferd von Benjamin Werndl (Aubenhausen), lebt nicht mehr. „Wir wissen nicht genau wie es passiert ist. Plötzlich stand er auf dem Paddock auf drei Beinen. Trümmerbruch. Keine Chance auf Heilung. Wir mussten ihn erlösen“, schreibt der Dressurreiter auf seinen Social-Media-Kanälen.
„Eine Welt bricht für mich zusammen. Er war so besonders. So intelligent, so verschmitzt, so verspielt, so frech und so süß. Und so talentiert. Wir hatten noch so viel vor, vor allem dieses Jahr“ – so trauert Benjamin Werndl um den 15 Jahre alten Oldenburger Famoso OLD.
2022 gehörten die beiden zum deutschen Dressur-Team, das bei den Weltmeisterschaften im dänischen Herning die Bronze-Medaille gewann. Famoso war siebenjährig nach Aubenhausen gekommen. „Flora Keller, seine Besitzerin, hat ihn mir damals anvertraut und mir wurde schnell klar, dass er etwas ganz Besonderes ist. Vor allem die Lektionen der höchsten Versammlung fielen ihm sehr leicht und so wurden gerade Piaffe und Passage bald zu unseren Lieblingslektionen. Niemals werde ich dieses Gefühl auf ihm vergessen, diese Leichtigkeit, diesen Schmelz in der Bewegung und diese Gehfreude dabei“, schreibt Werndl.
Über die Louisdor-Tour und ausgezeichnet mit dem Otto-Lörke Preis hatte das Paar den Sprung in den Olympia-Kader geschafft und sicherte sich neben Mannschaftsbronze auch Platz vier in der Einzelwertung bei der WM 2022. Werndl erinnert sich: „Ein Traum ist für mich in Erfüllung gegangen. Ich hatte damals das Gefühl, dass er nicht nur alles für mich gegeben hat, sondern sogar noch mehr. Er ist über sich hinausgewachsen, wir beide zusammen.“
Nach einer kleinen verletzungsbedingten Pause griffen die beiden in der Wintersaison 2023 wieder an, gewannen unter anderem den Grand Prix auf Gut Ising. “Er war jetzt 15 Jahre alt, im besten Alter und sehr fit. Aber es ist anders gekommen. Famoso hat es immer geliebt im Mittelpunkt zu stehen. Aniko, seine Pflegerin, hat ihm quasi jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Er war der unbestrittene König in meiner Stallgasse und hat das auf liebevolle und spitzbübische Art auch alle Pferde und Menschen um ihn herum spüren lassen. Er hat sein Leben sehr genossen in Aubenhausen und ich hätte ihm so gerne noch so viele Jahre bei uns gegönnt.“