Der Lindenhof Kobrow steht provisionsfrei zum Verkauf. (Foto: Karg)

Als Raymund Karg und seine Familie sich vor gut 23 Jahren den Lindenhof im mecklenburgischen Kobrow anschauten, da hatten sie die Suche nach geeigneten Gebäuden mit ausreichend zu bewirtschaftender Fläche schon (fast) aufgegeben. Raymund Karg: “Wir hatten uns schon so viele Immobilien angesehen, aber entweder passte es mit den Gebäuden nicht, war zu klein oder zu groß, oder es fehlte an ausreichend Fläche. Als das Immobilienbüro vorschlug, dass wir uns doch diesen Hof noch ansehen sollten, sind wir eher so aus Pflichtgefühl losgefahren nach dem Motto – na gut, schauen wir uns das eben an.” Seither war und ist der Lindenhof das Zuhause der Familie gewesen. Ein um das Jahr 1880 herum erbautes Zuhause, das die ganze Familie beschäftigt, zusammen geschweißt und erfreut hat. Nun wird der Lindenhof verkauft, denn die Töchter der Familie sind berufsbedingt inzwischen ganz woanders zuhause.

Den Namen verdankt die großzügige Hofanlage, nicht weit entfernt von Rostock, dem Baumbestand. Acht stattliche Linden stehen vor dem Gutshaus. Seitlich davon schließen sich Wirtschaftsgebäude an. Daher stammt auch die Bezeichnung Dreiseithof: eine Anlage, in deren Mittelpunkt auf der Rückseite das Wohngebäude steht  –  rechts und links davon Wirtschaftsgebäude. Auf dem Lindenhof gibt es zusätzlich ein Stall- und Wirtschaftsgebäude, das einst Backstube und Waschküche etc. beherbergte und das weitere Ausbaureserven birgt. Rundherum ergänzen 3,5 Hektar die Hofanlage.. 

Raymund Karg ist Jurist und hat familiär eine Verbindung zur Landwirtschaft. All das erwies sich als Vorteil beim Erwerb, dem Ausbau und der Sanierung des Lindenhofes. Den Impuls dazu gab das Hobby der Töchter: beide schwer pferdebegeistert. 

Der weitläufige Garten…
Eines der eingegrünten Stallgebäude…

Ehemals Teil eines VEG

Der Lindenhof war ehemals Bestandteil eines VEG (Volkseigenes Gut). Der Hof ist also stets bewirtschaftet worden und – so erinnert sich Raymund Karg “war in einem leidlich guten Zustand beim Erwerb”. Die Bausubstanz in Ordnung, allerdings hatte der Zahn der Zeit durchaus an den Gebäuden genagt. Wo notwendig  sanierte Familie Karg den Bestand. “Die Gebäude haben Dächer, die dicht sind und stehen auf sehr stabilen Fundamenten”, unterstreicht der Mann, der den Lindenhof nun verkaufen möchte. “Die Gebäude stehen auf Feldsteinfundamenten, das Wohnhaus hat dicke, zweischalige Mauern und wir haben sogar noch die alten Kastenfenster darin, die immer noch funktionstüchtig sind”, unterstreicht der Hofbesitzer. 

In die Wirtschaftsgebäude zogen Pferde ein. Dafür wurde umgebaut, so dass fünf Boxen bequem Platz finden, genug Stauraum für Raufutter, Stroh und alles, was man so braucht, inklusive. Das Mauerwerk erhielt an der Längsseite Türen zum eigens angelegten Paddock. Diese Türen schließen nach oben mit Rundbögen ab. Das füge sich harmonischer in die Gebäude ein, entschied die Familie. Trotz der Umbauten blieb genug Spielraum, um andere Nutzungsformen in den großen, Stein auf Stein gebauten Wirtschaftsgebäuden zu ermöglichen. Begünstigt wird das auch künftig durch die Steuervorteile für selbst genutzte Denkmalbauten, von denen Käufer durchaus profitieren können.

Vom Stall direkt nach draußen…
Eine von fünf Koppeln…

Zweimal “Pferdemädchen” in einer Familie

Jede Woche trainierten die beiden Töchter fleißig Dressur, die Vorliebe für die Disziplin war schnell ausgeprägt. Turnierstarts gehörten fortan zur Wochenendbeschäftigung der ganzen Familie. “Die Lage des Hofes ist dafür ideal”, so Raymund Karg, “denn man sitzt hier nahe Rostock-Laage wie die ´Made im Speck`: in jede Himmelsrichtung kommt man schnell, wir waren teilweise jede Woche bei einem anderen Turnier.” Die Töchter pferdebegeistert, die Eltern einfach mit hinein gezogen: “Meine Frau und ich sind nie geritten, aber eine Verbindung zur Landwirtschaft besteht und das war auch gut, denn die Bewirtschaftung der Flächen, die Technik – das war nicht einfach so ohne grundlegendes Verständnis zu machen.” Die Pferdeliebe der Töchter und der Hof – all das habe die Familie richtig zusammen geschweißt. Es sei prägend gewesen, auch für die Kinder, dass man gemeinsam an etwas gebaut und gewerkelt habe, dass man konsequent “dran bleiben musste”. Darin ist sich Raymund Karg vollkommen sicher.

Mehr als ein Bauernhaus

Im Wohngebäude entstand viel Platz für die Familie. Das Obergeschoss bauten Kargs aus – vom Speicher mit einer Räucherkammer zu zwei Wohnflügeln, einer für jede Tochter. Immerhin rund 275 Quadratmeter Wohnfläche bietet das schöne alte Haus in elf Zimmern. Ein Haus, in dem alles erhalten wurde, was stilistisch prägend und funktionstüchtig ist. Der Lindenhof steht unter Denkmalschutz, ein Problem sei das jedoch nie gewesen, betont der Eigentümer ausdrücklich. 

“Ein guter Denkmalschutz geht immer auch mit Bewirtschaftung und Wirtschaftlichkeit einher, sonst gibt es ihn irgendwann nicht mehr”, so Raymund Karg. Die großen Kachelöfen blieben erhalten und verbreiten im Winter angenehme Wärme, eine Zentralheizung gibt es trotzdem. Das dicke, zweischalige Mauerwerk sorgt dafür, dass das Haus im Winter nicht schnell auskühlt und im Sommer angenehm temperiert ist. “An den alten Kastenfenstern gibt es im Winter sogar Eisblumen”, so Karg. Das sichtbare Zeichen dafür, dass Wärme aus dem Inneren nicht nach außen dringt.

Ferienhaus, Remise, Reitplätze, Koppeln…

Im Lauf der Zeit entstand aus einem ehemaligen Altenteilerhaus ein Ferienhaus mit eigener Terrasse und Swimmingpool, aus dem Ferienhaus wie auch dem Gutshaus haben die Bewohner und Bewohnerinnen den freien Blick über das Recknitztal. Die drei Wirtschaftsgebäude, das Gutshaus der Familie und die daneben liegende Remise stehen unter Denkmalschutz und bieten reichlich Platz für eigene Ideen, Werkstatt, Lager oder eben Pferdeboxen. Ein weitläufiger Garten, fünf Koppeln, Paddock, ein Naturreitplatz und ein Springplatz runden die Gesamtanlage ab. Gelegen ist der Hof, den die Familie Karg zu einem gemütlichen und schönen Heim umbaute,  sehr verkehrsgünstig. 

Sehr gute Infrastruktur

Nur rund 20 Kilometer von Rostock entfernt liegt der Lindenhof Kobrow. Mehrere Kilometer weiter gibt es den Flugplatz Rostock-Laage, dessen Charterflüge man praktisch nicht bemerkt, da die Flugschneisen weitab liegen, sowie zu gewissen Zeiten Übungsbetrieb der Eurofighter der Bundeswehr, den die Kargs nicht als störend empfunden haben. In Laage, Tessin und Güstrow befindet sich die Infrastruktur für die Grundversorgung, Ärztliche und Schulische Einrichtungen. Die Stroh- und Heuversorgung für die Pferde auf dem Lindenhof kam stets direkt aus der örtlichen Nachbarschaft, denn – so Raymund Karg – für die komplette Selbstversorgung reichen die Flächen nicht aus. 

Den Pferden der Töchter folgten vor mehreren Jahren Zwerg-Zebus auf dem Lindenhof, eine Wildrindrasse, die dem Ehepaar Karg viel Freude und Abwechslung bereitete. Die kleinen Rinder können auch ganzjährig auf der Weide gehalten werden, verursachen kaum Flurschäden und halten den Flächenbewuchs klein. Aber auch diese vierbeinigen Bewohner sind inzwischen nicht mehr in den Stallungen zuhause. Denn – nachdem die Töchter beruflich bedingt nicht mehr in Mecklenburg-Vorpommern zuhause sind –  hat das Ehepaar Karg beschlossen, dass es an der Zeit ist, den Lindenhof zu verkaufen. Damit kann ein Zuhause für neue Besitzer mit vielleicht anderen Ideen, für Pferdeliebhaber, Reiter/innen, Fahrer, Zuchtinteressierte –  entstehen. Der Traum vom Land- und Hofleben wird auf dem Lindenhof Kobrow nicht nur geträumt, er ist bereits Realität. M.B.

Ganz viele Details, Bilder, Kontaktdaten, Expose etc. unter https://www.lindenhofkobrow.de/

Alle Fotos: Familie Karg

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