(London) Legacy heißt das Siegerpferd und gehört Daniel Coyle, dem 29 Jahre alten Iren, der mit der Stute von Chippendale Z den mit 125.000 Euro dotierten Großen Preis von London gewonnen hat. Coyle war im Stechen des Grand Prix mit seinem EM- und WM-Pferd Legacy wenige Hunderstel-Sekunden schneller als der zweitplatzierte Olympiasieger Ben Maher (GBR), dessen Plot Blue-Tochter Ginger Blue nach 34,90 Sekunden die Ziellinie passierte. Ein Top-Wochenende also für den 40 Jahre alten Reiter, der die Weltcup-Qualifikation in London am Sonntag gewann und sich nun auch noch 25.000 Euro aus der Dotierung des Großen Preises sicherte.
Der dritte Rang ging dank fehlerfreien 37,18 Sekunden an den niederländischen Nationenpreisreiter Jur Vrieling mit Griffin van de Heffinck und dann folgte auch schon der beste deutsche Reiter: Marcus Ehning aus Borken und Priam du Roset von Plot Blue. Den Großen Preis steuerten 29 Paare an, darunter auch Daniel Deusser (12. mit Bingo Ste Hermelle) und Kendra Claricia Brinkop, die mit Do It Easy nach nach acht Strafpunkten auf Platz 21 landete. Auch Europameister Steve Guerdat (SUI) und Albführen`s Iashin Sitte und der EM-Dritte Julien Epaillard mit Hoover hatten mit der Entscheidung vorn diesmal nichts zu tun.
In London gab es – wie nahezu jeden Tag – weitere Rahmenspringen und die sind so dotiert wie andernorts Große Preis bei Zwei-Sterne-Turnieren. Etwa das Mistletoe Speed Stakes (1,45m), das Jodie Hall McAteer mit Kimosa van het Kritahof gewann. Die 23-jährige Britin, die 2021 EM-Bronze mit dem JR-Team Großbritanniens gewann, glänzte am Vortag noch im Fancy Dress Relay, dem legendären Kostümspringen. Marcus Ehning holte sich mit dem zehn Jahre alten DPS Revere Platz sechs im Mistletoe Speed Stakes, einem schlichten Zeitspringen vor Daniel Deusser mit dem neunjährigen Louis N. Ein weiteres, mit 20.000 Euro dotiertes “Rahmenspringen” ist das Six Barrs, das Barrierenspringen mit 17 Paaren. Das wurde eine Beute von John Whitaker und Sharid von Toulon. Beide hatten bereits am Sonntag das Santa Stakes gewonnen. Und auch das Barrierenspringen bescherte Marcus Ehning mit DPS Revere eine Platzierung, Vierter wurde der Westfale gemeinsam mit Jur Vrieling und Max Kühner.
Shetland Ponys, Royale Pferde und Rennreiter…
Parallel dazu wurde in den Hallen das Dog-Agility-Finale zelebriert, das Shetland Pony Grand National ausgetragen, die Kings Troops Royal Horse Artillery schaute samt musikalischem Drive nochmal vorbei und in England sehr bekannte Jockeys schwangen sich für einen Fonds, der verletzte Kollegen und Kolleginnen unterstützt, in den Sattel, den Springsattel wohlgemerkt. Das Markel Jockey Jumping hat das Team Ryan gewonnen und dazu gehörten fünf Rennreiter mit einem gerüttelt Maß an Erfahrung in Hindernisrennen – was ja durchaus von Vorteil ist: Harry Skelton – übrigens der Sohn des britischen Olympiasiegers Nick Skelton – Sam Twiston-Davies, Ryan Moore – einer der bevorzugten Jockeys des berühmten Coolmore Stud und auch der Royal Family, außerdem dreimaliger Jockey-Champion, die junge Lilley Pinchin und Tom Scudamore, der seinen Laufbahn im Februar 2023 beendete, aber für den guten Zweck gern in den Sattel kletterte. Auch das ist typisch für die London International Horse Show – man kennt die Unterschiede, aber ganz selbstverständlich bleiben nicht alle ständig für sich. Das wäre ja auch mal einen Versuch in Deutschland wert….
Sarah Parker mit Nipna Midnight Rambler in der Mountain and Moorland Championship und Harry Skelton im Markle Jockey Jumping. (Fotos: Peter Nixon/ Ashley Neuhof)