Frankfurt: Louisdor-Preis für Beata Stremler – Yara Reichert und Valverde NRW bestes deutsches Paar im Finale

Siegerpaar im Finale des Louisdor-Preis – Finale 2023: Beata Stremler (POL), Fürstin Bea OLD Foto: Sportfotos-Lafrentz
Siegerpaar im Finale des Louisdor-Preis – Finale 2023: Beata Stremler (POL), Fürstin Bea OLD Foto: Sportfotos-Lafrentz

Die Plätze eins bis drei mussten die deutschen Teilnehmer im Finale des Louisdor-Preises für acht- bis zehnjährige Grand Prix-Nachwuchspferde in diesem Jahr ausländischen Paaren überlassen. Zum Sieg in der Frankfurter Festhalle ritt die 39-jährige Polin Beata Stremler mit der Oldenburger Stute Fürstin Bea OLD. Zweiter wurde der Spanier Borja Carrascosa mit dem Hannoveraner Frizzantino, auf Rang drei folgte der Portugiese Nuno Palma e Santos mit dem ebenfalls in Hannover gezogenen Fortunity.

Zehn Paare hatten sich auf fünf Qualifikationsturnieren ihr Ticket fürs Finale des Louisdor-Preises in der Frankfurter Festhalle gesichert. Zwei Reiterinnen, Helen Langehanenberg (Billerbeck) und Yara Reichert (Buch a.E.), war dies sogar doppelt gelungen, sie gingen mit zwei Pferden an den Start. Zum Sieg ritt die in Duisburg lebende Polin Beata Stremler mit der neun Jahre alten Oldenburgerin Fürstin Bea v. Fürstenball-San Amour I. Dr. Dietrich Plewa, der die Prüfung fürs Publikum kommentierte, lobte: „Die Beiden sind ein Bild der Harmonie, alles sieht zwanglos aus. Das Pferd strahlt eine große innere Gelassenheit aus.“ Anerkennung gab es auch für das feine Reiten der 39-Jährigen. Mit 73,46 Prozent führte sie das Feld an und war damit die vierte ausländische Siegerin (nach Patrik Kittel/SWE, Daniel Bachmann Andersen/DEN und Isabell Freese/NOR) der seit 2007 ausgetragenen Serie. „Dieses Pferd ist einfach genial“, schwärmte Beata Stremler, die die Stute als Vierjährige erworben hatte. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.

Nur knapp 0,2 Prozent weniger hatte der zweitplatzierte Spanier Borja Carrascosa erzielt. Drei der fünf Richter rangierten ihn sogar an die Spitze des Feldes. Er stellte mit dem erst achtjährigen Hannoveraner Frizzantino ein in der Dressurszene schon recht bekanntes Pferd vor, denn der Finest-Sohn (Muttervater Quaterback) war viermal in Folge bei den Bundeschampionaten im Finale platziert, zuletzt auf Rang vier bei den siebenjährigen Dressurpferden 2022. In der Einlaufprüfung noch arg aufgeregt, wuchs der elegante Hengst im Finale über sich selbst hinaus. Plewa schwärmte: „Der Reiter hat das ganze Talent des Pferdes ausgespielt.“ Getragene Passagen, maximal fließende Traversalen und exzellentes Rückwärtsrichten hob Plewa als Stärken des Pferdes hervor (73,280).

Eine große Zukunft als „hochqualifiziertes Grand Prix-Pferd“ prophezeite Plewa dem Hengst Fortunity. Der Portugiese Nuno Palma e Santos, der ebenfalls in Deutschland, in der Nähe von Hamburg, lebt, führte den acht Jahre alten Hannoveraner und Franziskus-Sohn zu 73,12 Prozent – ein wahrlich enges „Rennen“ an der Spitze. Plewa: „Piaffe und Passage sowie die Übergänge haben Championatsqualität.“

Apropos Franziskus: Der Hannoveraner Starvererber der westfälischen Hengststation Holkenbrink und Grand Prix-Partner von Ingrid Klimke war mit drei Nachkommen im zehnköpfigen Finale vertreten: Equitana‘s Firlefranz und SAP Freudentänzer (beide Ingrid Klimke) und Fortunity (Nuno Palma e Santos). Das ist noch keinem Hengst gelungen!

Die Bayerin Yara Reichert (Buch a.E.) reihte sich als beste deutsche Teilnehmerin auf dem vierten Platz ein (70,8 Prozent). Sie saß im Sattel des neunjährigen Westfalen Valverde v. Vitalis-Ampere, dem einstigen Bundeschampion und Weltmeisterschafts-Finalisten (unter Eva Möller). Mit ihrem zweiten Pferd, dem schwedischen Hengst Springbanks II (v. Skovens Raphael-De Niro) belegte sie Platz sieben (69,54).

Auch das Finale des Nürnberger Burg-Pokals in der Frankfurter Festhalle ist entschieden. Die renommierte Prüfungsserie für sieben- bis neunjährige Dressurpferde gewann zum inzwischen fünften Mal Isabell Werth. Mit der bewegungsstarken dänischen Stute Skovens Tzarina erzielte sie 76,878 Prozent. Alle fünf Richter sahen das Paar an Position eins. Das zweitbeste Ergebnis (75,365 Prozent) erzielte Leonie Richter mit dem rheinischen Rappen Lord Europe. Auf Platz drei behauptete sich Helen Langehanenberg mit DSP Danny Cool. Der in Bayern geborene Sohn des Danciano wurde mit 74,659 Prozent bewertet. fn-press / hen

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