Die Diskussionen um die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) reißen nicht ab. Seit Inkrafttreten der neuen GOT im November 2022 erleben Pferdebesitzer und Halter von Haustieren, dass sich viele Rechnungen verdoppelt haben.
„Viele unserer Pferdehalter haben bei ihren letzten Tierarztrechnungen einen regelrechten Preisschock erlebt, das ist für viele Tierbesitzer nicht mehr leistbar und geht zu Lasten der Tiere und des Tierschutzes, wenn der Tierarzt zu spät oder gar nicht mehr gerufen wird“, so die Sorgen von FN-Präsident Hans-Joachim Erbel.
Mit zwei groß angelegten Petitionen will die FN gemeinsam mit der neu gegründeten Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) auf das Problem aufmerksam machen.
Pferdezucht- und -sportverbände starten Petition an BMEL
Mit einer groß angelegten Unterschriftenaktion fordert die FN gemeinsam mit 58 Pferdezucht- und Pferdesportverbänden sowie der VDTH eine sofortige Überprüfung und Überarbeitung der aktuellen Gebührenordnung. „Wir haben alle unsere Mitglieds- und Anschlussverbände gefragt, ob sie mitmachen wollen, und haben eine 100-prozentige Zusage-Quote erhalten. Es sind sogar noch einige Vereine mehr dazu gekommen, so dass wir jetzt insgesamt 60 Unterstützer der Aktion sind“, erklärt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in der gemeinsamen Pressekonferenz. „Außerdem erhalten seit dieser Woche alle unsere Vereine und Betriebe Flyer, Poster und Unterschriftenlisten, um uns bei der Unterschriftenaktion zu unterstützten.“
Für die eine Aktion werden möglichst viele Unterschriften benötigt, die dann direkt an den für die GOT zuständigen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergeben werden. Die Laufzeit der Aktion ist bis zum 30. Januar 2024. Die Unterschriften können online oder auf Unterschriftenlisten geleistet werden. Jetzt Petition unterschreiben.
VDTH sammelt Unterschriften für den Petitions-Ausschuss des Bundestages
Parallel dazu hat die VDTH hat bereits eine Petition beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht. Auch dafür werden Unterschriften gesammelt. Ab sofort kann auf der Webseite der VDTH ein Brief an den Petitionsausschuss heruntergeladen werden. In den nächsten Wochen werden viele Tierhalter Postkarten an den Petitionsausschuss als Beilage in Zeitschriften oder auf Veranstaltungen erreichen. Nach Veröffentlichung der Petition im Internet auf „epetitionen“ wird auch eine digitale Zeichnung möglich sein. Der VDTH rechnet mit einer Veröffentlichung Mitte Dezember 2023 auf seiner Webseite unter www.vdth-ev.de/petition.
„Wir haben uns entschieden, dass wir beide Wege gehen wollen, einmal viele Unterschriften zu sammeln, um sie dann möglichst öffentlichkeitswirksam dem Bundeslandwirtschafts-minister zu übergeben, damit er erkennt, wie wichtig das Thema ist und wie viele Menschen betroffen sind und andererseits, aber auch den politischen Weg mit einer Petition an den Petitionsausschuss des Bundestages zu gehen und zu versuchen, dass sich der Petitionsausschuss mit der GOT beschäftigt“, erklärt Lauterbach.
Ziel: Überarbeitung der GOT
„Unser Ziel ist die sofortige Evaluierung und Überarbeitung der GOT, denn nach unseren Einschätzungen ist die GOT rechtswidrig, weil die Interessen der Tierhalter nicht berücksichtigt wurden“, erklärt Jens Thormählen. Er ist stellvertretender Vorsitzender des VDTH, Pferdezüchter und Turnierrichter. „Wir wollen faktenbasiert in die Diskussion einsteigen und die Probleme der GOT aufzeigen. Wir verstehen uns dabei als bis dato noch nicht dagewesene Interessens¬vertretung aller Haustierhalter in Deutschland. Uns geht es darum, Verbraucherschutz und Transparenz in einer überarbeiteten GOT zu implementieren“, ergänzt die Erste Vorsitzende Sabine Reimers-Mortensen.
„Die Zukunft des Pferdesports ist gefährdet“
„Die Tierärztegebührenordnung bedroht nicht nur private Tierhalter, sondern auch viele Vereine, Zuchtbetriebe, Pensions- und Ausbildungsställe und schädigt eine ganze Branche, so dass wir die Zukunft des Pferdesports als gefährdet ansehen“, erklärt FN-Präsident Erbel. „Deshalb appellieren wir an alle Pferdeleute und Tierfreunde unsere beiden Aktionen zu unterstützen und zu unterschreiben!”
Weitere Informationen, Flyer, Poster, Unterschriftenlisten und Postkarten als Download gibt es unter www.got-so-nicht.de.