Kurz vor Jahresende sind die ersten zwei von insgesamt vier 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen zu Ende gegangen. 20 dressurbetonte und 30 springbetonte Hengste haben in Schlieckau und Neustadt/Dosse die Abschlussüberprüfung ihrer Stationsprüfung absolviert.
Mit Abstand das beste Ergebnis unter den in Schlieckau geprüften Dressurhengsten erzielte der dunkelbraune, in den Niederlanden gezogene Tie Break. Der Sohn des Toto Jr. aus einer Mutter von Grey Flanell hinterließ nicht nur einen „sehr guten“ Gesamteindruck (9.0), sondern überzeugte die Bewertungskommission auch mit seiner hohen Rittigkeit. Die Fremdreiter bewerteten die Rittigkeit des Hengstes an der Zwischen- und Abschlussprüfung sogar mit einer nahezu ausgezeichneten Note von 9,75. Ausgestattet mit einem sehr elastischen Trab (9,0) sowie gutem Galopp und Schritt (jeweils 8,5), überzeugte der Prüfling ebenfalls in Charakter (9,0) und Leistungsbereitschaft (8,5). Insgesamt errechnete sich für den in Mühlen bei Paul Schockmöhle stationierten Hengst eine gewichtete dressurbetonte Endnote von 8,7. Tie Break konnte bereits im Mai diesen Jahres die Veranlagungsprüfung (kurz) in Vechta mit Höchstnoten für sich entscheiden.
Mit gleichmäßig guten Noten bedacht wurden der Hannoveraner Bonfilio. Der Sohn des Bon Courage (MV: Fürst Romancier), angemeldet von der dänischen Hengststation Blue Hors, erhielt jeweils die 8,5 für Trab und Galopp, ebenso wie für Interieur, Charakter und Leistungsbereitschaft. Die Fremdreiter Marco Bührig und Christian Flamm belohnten ihn mit einer 9,25 für die Rittigkeit. Am Ende sprang eine 8,21 als gewichtete Gesamtnote für den Dunkelfuchs heraus. Gezogen wurde Bonfilio von der Zuchtgemeinschaft Geldmeier aus Stemwede.
Ebenfalls mit einem „guten“ Endergebnis verließen der mit einem sehr dynamischen Trab ausgestattete Feinstar (v. Farrell – Bon’A Parte) aus der Zucht von Lars Wenke aus Varel sowie der von Theo Fugel aus Saterland gezogene Bon My Love (v. Bonds – San Amour) die Prüfungsstation in Schlieckau. Feinstar, der die Farben von Blue Hors vertrat, kam auf eine gewichtete Endnote von 8,16, der mit sehr viel Schulterfreiheit ausgestattete Bon my Love, ausgestellt von der Pferdehaltung Paul Schockemöhle, erreichte die gewichtete dressurbetonte Endnote 8,13.
Comme la Vie hieß der am besten bewertete junge Springhengst der HLP in Neustadt/Dosse. Der von Agnes Erdmann aus Ennigerloh gezogene Comme il faut-Sohn (MV: Amantus) wurde von der Sächsischen Gestütsverwaltung ausgestellt. Er überzeugte nicht nur durch Springvermögen und -manier (8,5 bzw. 9,0), sondern auch durch seine „inneren Werte“ (Interieur 9,25, Charakter 9,5, Leistungsbereitschaft 9,0) und entsprechende Rittigkeitswerte. Eine sehr gute Rittigkeit bescheinigten dem Hengst auch die beiden Fremdreiter Maximilian Wricke und Nils von Hirschheydt, die an der Zwischen- und Abschlussprüfung die gemittelte Note 9,25 vergaben. Insgesamt errechnete sich für den braunen Westfalen ein Endergebnis von 8,78.
Ähnlich eingeschätzt wurde ein noch namenloser Westfale von Manchester van’t Paradijs -Cellestial aus der Zucht von Gabriele Steindorfer aus Rotthalmünster. Auch er erhielt mehrfach eine die 9,0, unter anderem für seine mit guten Reflexen ausgestattete Springmanier. Ausgestellt wurde er von Valeriia Karaulna aus Shostka in der Ukraine. Seine gewichtete Endnote 8,54.
Die drittbeste Endnote des Prüfungslots – 8,45 – erhielt ein noch namenloser Holsteiner Fuchshengst von Brantzau – Colman, der neben gutem Springen auch über drei gute Grundgangarten (Galopp 8,5, Trab und Schritt 8,0) und sehr gute Rittigkeit verfügt. Züchter und Besitzer ist Volkmar Schadock aus Heideblick, der seinen Hengst schon am Tag der Anlieferung gut in Szene setzten konnte.